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> Wir holen alles nach < von Martina Borger

Rezensionsexemplar – unbezahlte Werbung

Wie geht man mit Verdachtsmomenten um? Wann entscheide ich richtig und wann falsch? Ist es gut Vermutungen preis zu geben?

Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.

So auf dem Buchrücken beschrieben

Wir lernen die sympathische Ellen kennen, die mit Elvis eine wirklich gute Symbiose bildet. Der Junge scheint bei ihr gut aufgehoben. Für Ellen ist Elvis ein menschlicher und auch finanzieller Zugewinn. Denn seit dem Tod ihres geliebten Mannes Jock, führt sie ein bescheidenes Leben. Von ihren beiden erwachsenen Söhne möchte sie keine finanzielle Zuwendung.

Sina, scheint die ewig gestresste Mutter zu sein. Sie jongliert zwischen Mutterpflichten und hohen beruflichen Anforderungen. Das geht immer wieder an die Substanz. Ihr Ex – Mann und Vater von Elvis ist ihr da keinerlei Stütze. Er ist ein unzuverlässiger Mensch. Dies schmerzt Sina und Elvis. Nun wohnt der neue Partner von Sina, Torsten, bei den beiden und Sina erhofft sich Liebe, Entspannung der Lage und ein richtiges Familienleben.

Elvis ist ein unkomplizierter und sehr ruhiger Junge. Er liebt seine Mutter und fühlt sich bei Ellen sichtlich wohl. Dann wird er auf tragische Weise zu einem Opfer………….

Die Autorin Martina Borger war mir bis dato völlig unbekannt, nach einigen Seiten spürte ich eine gewisse Art von Vertrautheit. Sie hat für mich so einen Monika Maron( Autorin ) Touch und das gefällt mir sehr gut. Das Buch ist unterhaltsam und recht flüssig geschrieben und die Thematik erfordert eine Auflösung. So fliegen die Seiten geradezu dahin. Ihr Stil ist ohne Schnörkel und klar. Martina Borger geht behutsam mit einem sehr heiklen Thema um und schaut genauer hin. Sie lässt uns teilhaben an Vermutungen und der Indiziensuche, was die Möglichkeit birgt, mehrere Personen zu verdächtigen. Doch sie hat ihre Story gut geplant und umgesetzt, somit hält sie den Spannungsbogen einwandfrei gespannt. Für mich ist Martina Borger eine Neuentdeckung die mich sehr positiv überrascht hat. Eine klare Leseempfehlung!

???? von 5

Diogenes Verlag / ISBN: 9783257071306 / 295 Seiten / Erschienen im März 2020

Martina Borger, 1956 geboren, arbeitete als Journalistin, Dramaturgin und Filmkritikerin, bevor sie sich aufs Drehbuchschreiben verlegte. Sie hat bei mehreren Serien als Storylinerin und Chefautorin gearbeitet. Gemeinsam mit Maria Elisabeth Straub veröffentlichte sie zwischen 2001 und 2009 Romane unter dem Label ›Borger & Straub‹. Ohne Co-Autorin erschien 2007 ihr Roman ›Lieber Luca‹. Martina Borger lebt in München.

Quelle Diogenes verlag

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