NICHTS KOMMT ZWEIMAL
Nichts kommt zweimal vor,
auch wenn es uns anders schiene.
Wir kommen untrainiert zur Welt
und sterben ohne Routine.
Und wären wir die dümmsten
Schüler von allen Pennen,
wir werden keinen Winter
und keinen Sommer nachsitzen können.
Kein Tag wird sich wiederholen,
keine Nacht, denn sie entrücken.
Es gibt nicht zwei gleiche Küsse,
zwei wiederholbare Blicke.
Als jemand deinen Namen
fallen ließ bei mir gestern,
War´s mir, als fiel´eine Rose,
herein durchs offene Fenster.
Heute sind wir zusammen,
ich sehe zur Wand. Oh, nein!
Rose? Was ist eine Rose?
Ist´s eine Blume? Ein Stein?
Was mischst du dich, böse Stunde,
mit unnützem Angstgestöhn?
Du bist – also gehst du vorüber.
Du vergehst – also bist du schön.
Wir suchen Einheit zu sein,
lächelnd, wenn wir uns umfassen,
obwohl wir uns unterscheiden
wie zwei Tropfen vom reinen Wasser.
~ Seite 173 ~
Schreibe einen Kommentar