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> Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster < von Susann Pásztor

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Das Sterben ist gefürchtet und wird gerne als Tabuthema angesehen. Eine beängstigende Wirkung hat der Tod. Kein Lebewesen wird verschont und wir werden in unserem Leben immer wieder mit ihm konfrontiert. Er macht es uns nicht leicht, er jagt uns, den meisten Menschen, große Furcht, Respekt ein. Das Paradoxe ist, er wird uns früher oder später ereilen, wir wissen das, ganz sicher. Und dennoch wehren wir uns daran zu denken, wir üben uns in Ignoranz. Auch gibt es nicht viele Menschen, die mit dem Sterben umgehen können. Die, die es wohl vermögen, nennt man Sterbebegleiter. Und von einem Sterbebegleiter mit Namen Fred und einer sterbenskranken Frau mit Namen Karla handelt dieser Roman.

Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Bei seinem ersten Einsatz möchte er alles richtig machen. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, darf nur noch sein 13-jähriger Sohn Phil Karla besuchen, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance. Susann Pásztor erzählt in ihrem dritten Roman eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung.- so der Klappentext.

Susann Pásztor ermöglicht in ihrem Roman, einen Einblick in den Alltag eines Sterbebegleiters und veranschaulicht mit großer Emphatie, die Emotionen eines bald zu versterbenden Menschen. Doch sie vermittelt weder Angst noch Schrecken, sondern erzählt eine berührende und warmherzige Geschichte, die genügend Humor in sich birgt. Einfühlsam, zeigt sie die Höhen und Tiefen des Lebens auf. Untheatralisch begleiten wir Karla auf ihrem letzten Weg. Und dieser Weg ist für alle Beteiligten stimmig. Somit ergibt sich ein durchaus positives Buch, zu einem doch an sich ernsten Thema. Der Stil ist flüssig und unterhaltsam gehalten. Große Leseempfehlung!

KiWi Verlag / ISBN: 9783462048704 / 285 Seiten / Erschienen 2017

???? von 5

Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Ihr Debütroman »Ein fabelhafter Lügner« (KiWi 1201, 2011) erschien 2010 und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. 2013 folgte der Roman »Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts« (KiWi 1326) und im Frühjahr 2017 der Roman »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster« für den sie den Evangelischen Buchpreis erhielt. Sie hat die Ausbildung zur Sterbebegleiterin abgeschlossen und ist seit mehreren Jahren ehrenamtlich tätig. – Quelle KiWi Verlag

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