Selma Lagerlöf selbst hatte die Idee, in ihrem Buch > Nils Holgerssons wunderbare Reise < ein fantasievolle Rahmenhandlung walten zu lassen, die Kinder – und Erwachsene begeisterte. Die Grundlage des Buches beruht auf Erzählungen der Großmutter von Selma Lagerlöf. So erzählte sie, dass an einem Tage im April ein zahmer Gänserich auf dem Hof in Marbacka, fasziniert vom Geschrei der Wildgänse, mit ihnen davon geflogen sei. Alle wähnten ihn verloren. Doch im Herbst, als die Wildgänse wieder in den Süden flogen, ließ sich eine sehr große Schar von ihnen auf dem Hof nieder. Und siehe da, ein stattlicher weißer Gänserich führte die Spitze der Wildgänse an. Im folgte eine graue Wildgans mit neun Jungen auf dem Fuße.
Der stolze Gänserich führte seine Familie schnurstracks zum Futtertrog im Stall. Da schloss Selmas Großmutter, damals ein junges Mädchen, die Stalltüre und rannte zu ihrer Stiefmutter um ihr das zu berichten. Die Stiefmutter ergriff ohne Worte ein kleines Messer und in der Tat waren am Abend der Gänserich und seine Familie tot und gerupft.
Man kann sich gut vorstellen, wie diese Geschichte auf Selma wohl gewirkt haben muss. Denn diese Geschichte mag die Vorlage zu Nils Holgerssons schwieriger Entscheidung gewesen sein. Vom Däumling wieder zu einem richtigen Jungen zu werden, jedoch dafür den Gänserich Martin zu opfern.
Auch mag es angehen, dass Selma Lagerlöf, die in jungen Jahren an Kinderlähmung erkrankte, in diesem Buch ihre begrenzten Kindheitserfahrungen auslebte.
Der kleine Nils Holgersson und seine überaus spannenden Erlebnisse sind es, die es dem Lesebuch ermöglichen, bei seinem Erscheinen 1906/1907 mit Erfolg gekrönt zu werden. Denn in der Tat im Jahre 1909 wird der Autorin Selma Lagerlöf der Nobelpreis für Literatur zuerkannt.
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