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> Melnitz < von Charles Lewinsky

Rezensionsexemplar – Unbezahlte Werbung

Eine jüdische Familiensaga vor dem Hintergrund der Schweizer Geschichte in den Jahren 1871 bis 1945.

Die Familiengeschichte beginnt mit dem stolzen Viehhändler Salomon Meijer in Endingen. Der dort ehrliche Geschäfte betreibt, wie gern behauptet. Hinzu kommt der Verwandte Janki, der bei der Familie von Salomon Meijer, Unterkunft und Frau findet. Janki will hoch hinaus, er ist ein Mann mit großem Geschäftssinn und eröffnet einen Laden für feines Tuch und edle Stoffe. Die Rechnung geht zuerst etwas schwerfällig auf. Doch die Nachfahren von Salomon Meijer werden zum Beispiel der erste Warenhausbesitzer Zürichs, ein Arzt, ein Landwirt oder gar ein Zionist. Der Chronist ist, der längst verstorbene doch immer wieder mahnend auftauchende Onkel Melnitz. Er begleitet die Familie über fünf Generationen lang und beobachtet wie seine Verwandten um Erfolg und Akzeptanz ringen. Bis hin zu der Zeit als die Welt so sehr aus den Fugen gerät und den Juden immens verstärkt nach dem Leben getrachtet wird.

Charles Lewinsky hat mit > Melnitz < eine opulente Familiensaga aufgetischt. Die Romanfiguren sind exzellent herausgearbeitet und die Begleitung durch die Jahre ist eine Freude. Auch hat der Autor es nicht an Humor fehlen lassen und dies macht so einige Geschehnisse erträglicher. Wobei die unterschwellige Ahnung immer weiter auf den Holocaust zusteuert. > Melnitz < dringt in die Tiefen des schweizerischen Antisemitismus und zeigt eine jüdische Familie, ihre Nachfahren, immer auf der Suche nach Anerkennung und Erfolg. Absolute Leseempfehlung!

Sabine Krass

Das Cover zeigt ein Gemälde von Balthus, > La Rue <von 1933. Es sind neun Personen auf dem Bild zu sehen, alle mit sich selbst beschäftigt. Eine schwarz gekleidete Frau, in Rückansicht, hat die rechte Hand leicht ausgestreckt.

  • Melnitz
  • Charles Lewinsky
  • Roman
  • Diogenes Verlag
  • ISBN: 9783257071535
  • 935 Seiten

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