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Maschinen wie ich von Ian McEwan

Rezensionsexemplar – unbezahlte Werbunng

London 1982, alles scheint im Um – und Aufbruch. Es ist der Beginn des Internets, der Handys und der selbstfahrenden Autos. Die Forschung bringt die ersten täuschend echt aussehenden, künstlichen Menschen auf den Markt.

Charlie, seines Zeichens Tunichtgut, investiert einen Teil seiner Erbschaft und leistet sich einen dieser Androiden, einen Adam. Adam, soll Charlie ein guter Freund und ein wertvoller Partner werden. Doch da kommt die attraktive Miranda ins Spiel. Miranda wohnt in der Wohnung über der von Charlie. Zwischen den beiden scheint sich etwas anzubahnen, mehr als nur Freundschaft. Doch auch Adam neigt zu menschlichen Emotionen. Die ménage à trois wird auf eine harte und verhängnisvolle Probe gestellt.

Die Frage stellt sich, behält die Spezies Mensch seine Monopolstellung über allen anderen, oder ist einer speziell ins Detail programmierten Mensch – Imitation möglich, den eigentlichen Menschen zu übertrumpfen? Und gehen wir noch einen kleinen Schritt weiter: Wird uns eine Maschine vom Thron werfen?

Ian McEwan hat sich hier einem faszinierenden Thema angenommen. Werden Maschinen über den Menschen in der Zukunft herrschen? Wie fügen sich diese menschlich anmutenden Maschinen in unser Leben ein? Kann dieser Android eine vollwertiger und wertvoller Partner sein?

So weit, so gut. Ian McEwan schreibt flüssig und unterhaltsam. Die Story ist in gewisser Weise nachvollziehbar, dennoch überzogen. Die politische Lage in Großbritannien 1982 ist sehr ausschweifend erzählt und weist somit ziemliche Längen auf. Was zu Beginn noch reges Interesse weckte, kippte im letzten drittel des Buches. Für mich hat sich Ian McEwan bei diesem Buch verzockt. Die Karten waren an sich gut gemischt, doch beim austeilen scheint er sich vergeben zu haben.

3,5 von 5

Herzlichen Dank dem Diogenes – Verlag für dieses Rezensionsexemplar ISBN: 9783257070682 – 404 Seiten

Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller. Zuletzt kamen Verfilmungen von ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson) in die Kinos. Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts und der American Academy of Arts and Sciences.

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