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>Es gibt Trommeln, die heilen, und Trommeln, die töten können. Sie werden eins mit dem Menschen, der sie hütet. <

Faye Travers hat zwar Indianerblut in ihren Adern, mit ihrer Herkunft verbindet sie nur noch die Begeisterung für indianische Antiquitäten. Bis sie auf eine wunderschöne alte Trommel stößt. Die Suche nach ihrem rechtmäßigen Besitzer führt Faye ins Indianerreservat und wird bald zu einer Entdeckungsreise in die Geschichte ihrer eigenen Familie……..so der Klappentext.

Faye lebt mit ihrer Mutter Elsie zusammen in einem Haus und führen gemeinsam Haushaltsauflösungen durch. Sie sichten wertvolles Porzellan, kostbare Möbelstücke und zwischen Krimskrams, Hummelfiguren und vieles anderes. Ein meist lukratives Geschäft. Das Faye sich mit ihrer Mutter nun gut versteht war nicht immer so. In der Kindheit von Faye, war die Mutter oftmals nicht da. Über die Jahre haben sich beide einander genähert und bestreiten ein beschauliches Leben. Der Nachbar Kurt besucht Faye ab und an in der Nacht. Nach einem tragischen Ereignis sucht Kurt immer öfter Fayes Nähe. Doch sie kann dies im Moment nicht ertragen. Sie hadert mit sich.

Bei einer erneuten Haushaltsauflösung findet Faye eine Trommel. Magisch von ihrem Fund angezogen, stiehlt sie die Trommel. Doch die Trommel birgt viele Geschichten und Geheimnisse in sich und es ist nicht gewiss ob Faye mit diesem Diebesgut ihr Glück findet.

Mit >Der Klang der Trommel < hat Louise Erdrich wieder einmal ihre poetische und gefühlvolle Prosa unter Beweis gestellt, ohne den Roman schmalzig dahin plätschern zu lassen. Viele Geschichten sind miteinander verwoben und werden ganz klar zu einer großen Story. Im Laufe weist dieser Roman leider etwas zuviel Länge auf . Doch erfolgt eine Belohnung die ich nicht missen möchte, in Form eines Zitates.

>Das Leben wird dich zerbrechen. Niemand kann dich davor schützen, auch nicht das Alleinsein, denn auch die Einsamkeit wird dich mit ihrer Sehnsucht zerbrechen. Du mußt lieben. Du mußt fühlen. Dafür bist du auf der Welt. Du bist hier, um dein Herz aufs Spiel zu setzen. Du bist hier, um dich verschlingen zu lassen. Und wenn du dann zerbrochen wirst oder verraten oder verlassen oder verletzt, oder wenn der Tod dich streift, setz dich unter einen Apfelbaum, hör zu, wie um dich herum die Äpfel zu Boden fallen und ihre Süße verschwenden, und sage dir, daß du so viele von ihnen gekostet hast, wie du konntest. <

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Suhrkamp Verlag / ISBN: 978-3-518-46083-2 / 327 Seiten

Louise Erdrich, 1954 in Little Falls, Minnesota als Tochter einer Indianerin und eines Deutschamerikaners geboren, wuchs inNorth Dakota auf. Von 1976 bis 1979 studierte sie Anthropologie an der Johns-Hopkins-Universität. Danach nahm sie Jobs als Kellnerin und als Literaturlehrerin in einem Gefängnis und als Sekretärin einer Baufirma an, bevor sie Redakteurin der Zeitschrift Circle wurde. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit führt sie eine unabhängige Buchhandlung. Erdrich wurde für ihre Romane und Gedichtbände mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihren fünf Kindern in Minnesota.