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Kai Wieland > Amerika <

Rezensionsexemplar

Denis Scheck urteilte über > Amerika > von Kai Wieland : >Ein eigener Ton, eine eigene Weltsicht, ein schwäbischer William Faulkner, der zur Entdeckung einlädt.<

Im beschaulichen Rillingsbach geht es gemütlich zu. Das Dorf ist überschaubar und die Bewohner lässig. Ein junger Chronist kommt des Weges und mischt sich unter die Stammgäste des Gasthauses Schippen, das einzige Gasthaus im Ort. Dort steht die Wirtin Martha hinter der Theke. Zu ihren Stammgästen gehören, die wilde Hilde, die einst auszog um die Männer zu studieren. Alfred der eine Leidenschaft für tote amerikanische Politiker pflegt und Frieder, den keiner mag.

Diese fünf Personen sitzen beieinander und vier sinnieren über ihr eigenes Leben und vorallem über die Taten der anderen.

Hildes Vater Erwin wurde vor vielen Jahren tot aufgefunden . Wurde er von seinen Nachbarn getötet? Martha ist wohl nie weiter als Murrhardt gekommen und gehört fast schon wie ein Mahnmal zu Rillingsbach. Der Alfred hat mit seiner Frau Amerika bereist, jedoch nur Schauplätze besucht an denen amerikanische Politiker zu Tode kamen. Ja und der Frieder, hat zu allem eine Meinung und selbstverständlich auch seine Story. Und zu guter letzt kommen Erinnerungen an die amerikanische Besatzungszeit zu Tage. Der Chronist notiert emsig das gehörte und versucht sachlich zu bleiben. Doch geht das so einfach bei den Geschichten die sich in dieser Runde offenbaren ?

Fazit:

Kai Wieland versprüht in seinem Roman eine besondere Art von Charme. Er setzt die Schwaben liebevoll ins warme Licht. Mit einem Blick für das Wesentliche, beschreibt er seine Protagonisten / innen in einer so eindrücklichen Art, dass der Automatismus einsetzt und man sich beim lesen mitten dieser besagten Rillingsbacher befindet. Kai Wieland hat mich sehr positiv überrascht. Überrascht mit seiner warmherzigen und humorvollen Story, die es schafft, die Facetten des Landlebens in einer Fülle von Erinnerungen großartig darzustellen.

Zitat : >Für die meisten Rillingsbacher war schon das bloße Überschreiten der Landesgrenze ein unvorstellbares Abenteuer, und ein unnötiges dazu. Wieso sollte man überhaupt woanders hingehen, schließlich gab es auch im Schwabenland Hügel im Nebel.<

Oder: >Politik ist nichts für Menschen mit harmonischem Gemüt. <

Der Roman Amerika, ist eine wertvolle Entdeckung ! Klare Leseempfehlung !

5 von 5

Klett – Cotta / ISBN: 978-3-608-96261-1

Kai Wieland, geboren 1989 in Backnang. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Medienkaufmann, studierte anschließend Buchwissenschaft an der LMU in München und arbeitet seit 2016 für ein Verlagsbüro in Stuttgart. Mit seinem Debüt Amerika wurde er Finalist beim Blogbuster, dem Preis der Literaturblogger.

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