Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass verstarb am 13. April 2015.
Eines der beeindruckendsten und erschütterndsten Bücher, die ich je gelesen habe. Günter Grass verbindet in dieser Novelle reale und fiktionale Stränge miteinander. Die Geschichte beginnt mit dem Journalisten Paul Pokriefke, er soll über eine längst vergessenen Schiffskatastrophe schreiben, die vor fünfzig Jahren geschah. Bei seinen Recherchen bemerkt er, dass es wohl eine Fortsetzung gibt.
4. Februar 1936, der jüdische Medizinstudent David Frankfurter, erschießt mit vier Schüssen, den für die NSDAP werbenden Wilhelm Gustloff. Ein Jahr später wird in Hamburg ein Schiff auf den Namen<Wilhelm Gustloff< getauft. Ein weißes >Kraft durch Freude<- Schiff, auf dem die Volksgenossenferienreisen in die norwegischen Fjorde machen. Im Zweiten Weltkrieg wird das Schiff als Lazarettschiff umgerüstet, später zum Kasernenschiff. Sie liegt in der Danziger Bucht, bis sie am 30. Januar 1945, prall gefüllt mit Verwundeten, Marinehelferinnen und Flüchtlingen ausläuft. In derselben Nacht, wird die von einem sowjetischen U-Boot versenkt, mit über 9000 Menschen an Bord.
>Im Krebsgang < fesselt mit seiner intelligent zusammengefügten Geschichte und führt rasant durch die knapp 215 Seiten. Ein zeitgeschichtliches Mahnmal, das bis in die heutige Zeit hineinreicht. Günter Grass weist gezielt auf den Schrecken der NS-Zeit hin, die Ausläufer der damaligen Zeit sind auch heute noch unter uns. >Im Krebsgang< eine Novelle mit dem sensiblen Hinweis zur Aufmerksamkeit und Vorsicht.
- Im Krebsgang
- Günter Grass
- Novelle
- Steidl Verlag
- ISBN: 978-3-88243-800-0
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