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> Dunkles Gold < von Mirjam Pressler

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Gold, Silber, Edelsteine und ein kostbarer Hochzeitsring – Laura lässt das Geheimnis, das den mittelalterlichen jüdischen Schatz von Erfurt umgibt, nicht mehr los. Sie taucht ein in das Schicksal von Rachel und Joschua, die 1349 zusammen mit ihrem Vater vor den Pestpogromen fliehen mussten. Nur im Herzen durften sie noch Juden sein. Vielleicht ist es die ergreifende Geschichte einer Flucht, weshalb Laura gerade jetzt Alexej begegnet, der viel lieber verschweigen möchte, dass er Jude ist. Erst allmählich versteht Laura, was das eine mit dem anderen zu tun hat, in wie viele Fettnäpfchen man treten kann, wenn man sich in einen Juden verliebt, und was es bedeutet jüdisch zu sein. ( Quelle Klappentext )

Erfurt 1349 – Der Kaufmann Kalman von Wiche vergräbt den Familienschatz. Seine Tochter Rachel hilft ihm bei diesem verzweifelten Unterfangen. Von 1346 – 1353 rafft die Pest ein Drittel der Menschen in Europa dahin. Den jüdischen Mitbürgern wird die Schuld dafür von ihren Neidern auferlegt. So kommt es auch, dass Kalmann von Wiche mit seinen Kindern Rachel und Joschua, bei einer Nacht – und Nebelaktion ihr geliebtes Zuhause verlassen und versuchen sich in Sicherheit zu bringen vor den Judenhassern.

Erfurt im Heute – Dieser schicksalsträchtigen Geschichte geht die junge Laura nach und versucht mit Alexej, einem aus Russland stammenden jüdischen Mitschüler, mehr über die jüdische Geschichte und Kultur zu erfahren. Um so in ihrer > Schatzstory < in Mangaform, alle wichtigen Fakten zu vereinen. Doch auch die Familie Alexejs hat ihre Geschichte. Durch Babuschka, die Großmutter Alexejs, erfährt Laura von der Flucht der Familie 1935 nach Russland, um zu überleben.

> Die Geschichte wird solange zwischen uns stehen, solange wir nicht gelernt haben, statt > die Deutschen < und > die Juden < > ich < und > du < zu sagen.<

( Seite 309 )

Mirjam Pressler verbindet in ihrem letzten Buch zwei Zeitstränge und Geschichten zu einer stimmigen Symbiose. Behutsam und informativ lässt sie uns an den Gedanken und Gefühlen der ProtagonistInnen wahrhaft teilhaben. Sie gibt in verständlicher Form, Einblicke über die jüdische Identität und zeigt den Antisemitismus, der zu jeder Zeit, überall lauert. > Dunkles Gold < ist ein aufschlussreiches Jugendbuch, in dem Mirjam Pressler die Dosis der erträglichen Wahrheit und ihrer Fakten, weise gewählt hat. Große Leseempfehlung!

Beltz & Gelberg / ISBN: 9783407812384 / 331 Seiten / Erschienen 2019 / ab 14 Jahre

Mirjam Pressler (1940 – 2019) wurde in Darmstadt geboren und wuchs bei Pflegeeltern auf. Sie studierte an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt und Sprachen in München und lebte für ein Jahr in einem Kibbuz in Israel.

Zurück in Deutschland arbeitete sie unter anderem als Taxifahrerin und führte einen Jeansladen. Sie hat drei inzwischen erwachsene Töchter, die sie nach der Scheidung von ihrem Mann alleine großgezogen hat. Bis zu ihrem Tod lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin in Landshut.

Mirjam Pressler hat mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst, darunter »Bitterschokolade« (Oldenburger Jugendbuchpreis), »Novemberkatzen«, »Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen« (Deutschen Jugendliteraturpreis), »Malka Mai« (Deutscher Bücherpreis) und die Romane »Golem stiller Bruder«, »Shylocks Tochter«, »Nathan und seine Kinder«, »Ein Buch für Hanna«, »Wer morgens lacht« und »Ich bin’s Kitty. Aus dem Leben einer Katze« sowie die Lebensgeschichte der Anne Frank »Ich sehne mich so«. Außerdem hat sie viele Bücher aus dem Niederländischen, Englischen und Hebräischen übersetzt, darunter auch die Romane von Uri Orlev.

Für ihre »Verdienste an der deutschen Sprache« wurde sie 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet, für ihr Gesamtwerk als Übersetzerin mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und für ihr Gesamtwerk als Autorin und Übersetzerin 2004 mit dem Deutschen Bücherpreis, der Corine und der Buber-Rosenzweig-Medaille sowie mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung..

»Pressler ist eine Meisterin stiller Geschichten voller existenzieller Erfahrungen, die sie ganz unspektakulär darstellt. Ihre knappe schnörkellose Sprache erzeugt – in allen ihren Büchern – eine ungeheure Intensität. Ihr Herz schlägt für Kinder mit schwieriger Geschichte, für Menschen mit Brüchen in der Biographie.« Ostdeutscher Rundfunk

»Poetischer als Mirjam Pressler kann man kaum begründen, warum Geschichten erzählt werden müssen.« Literarische Welt ( Quelle Beltz & Gelberg Verlag )

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