Heute möchte ich gerne diesen leichtfüßigen Sommerroman empfehlen. Er erschien erstmals 1933 als Vorabdruck in der Neuen Züricher Zeitung. Ausgestattet ist er nun mit historischen Fotografien und einem sehr interessanten Nachwort über die deutsch-jüdische Exilschriftstellerin Victoria Wolff von der Herausgeberin Anke Heimberg.
Lago Maggiore, Ascona im Sommer 1933. >Ascona war zu dieser Zeit kein Ort, sondern ein seelischer Zustand.< – so die Aussage der Autorin.
Die junge Ursula und ihr Freund Peter wollen gemeinsam die Sommerfrische genießen. Sie sind frisch liiert und es ist die Zeit des näher Kennenlernens. Das Paar landet unverhofft in einer Schar von Lebenskünstlern und geraten so, jeder auf seine Weise in Versuchung.
Es ist die Epoche, in der die Verbote der Nazis immer extremer aufkeimen. Viele Künstler mit und ohne jüdische Wurzeln setzen sich ins Ausland ab. Doch dieser auf charmante Weise geschriebene Roman beinhaltet mehr, was er anfänglich nicht offenbart. Denn es geht hier ebenfalls um die Emanzipation der Frau, die keineswegs ihre Rolle als Heimchen am Herd sieht. Sondern selbstbewusst, stark und eigenwillig ihren Weg zu gehen vermag.
>Die Welt ist blau < ist ein Buch, dem es gut zu Gesicht steht, nicht so viel zu verraten. Doch was ich sehr gerne auf den Weg geben möchte, wer > Schloß Gripsholm < von Kurt Tucholsky mochte ist hier mit einer weiteren liebevollen, heiteren und lebensfrohen Sommerlektüre reich beschenkt.
Coverfoto >Junge Frau im Badeanzug < ist in blau gehalten und in den 1930er-Jehren entstanden.
- Die Welt ist blau
- Victoria Wolff
- Roman
- AvivA Verlag
- ISBN: 9783932338892
- 224 Seiten
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