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Christoph Poschenrieder > Kind ohne Namen <

Rezensionsexemplar

Xenia verlässt ihr kleines Dorf, wo sie aufwuchs, um in der Großstadt zu studieren. Doch in dieser Stadt fühlt sie sich fremd. Eine Affäre beschert ihr eine überraschende Schwangerschaft. Sie kehrt, ihr süßes Geheimnis hütend, in ihr Dorf und zu ihrer Mutter zurück.

Doch nicht nur Xenia steigert die Anzahl der Dorfbewohner. Fremde, Flüchtlinge, Asylsuchende werden im alten Schulhaus notdürfig untergebracht. Der vermeintliche Dorffriede wird empfindlich gestört und spaltet die Gemüter. Xenias Mutter hingegen, engagiert sich sehr um den neuen Bewohnern behilflich zu sein. Dies beschert ihr so manches Ärgernis.

Der Burgherr des Dorfes steuert die aufkeimende, bräunlich gefärbte Stimmung. Um den Seelenfrieden der Dorfbewohner wieder herzustellen lässt sich Xenias Mutter, von der Schwangerschaft ihrer Tochter noch unwissend, auf einen folgenschweren Handel mit dem Burgherren ein. Das Pfand : ein ungeborenes Kind.

Meine Meinung:

Christoph Poschenrieder beweist mit seinem Roman ein immenses Gespür für Haltung und Befindlichkeiten. Mit schnörkeloser Sprache schafft er es, Situationen und Momente perfekt zu positionieren. Parallelen mit Jeremias Gotthelf > Die schwarze Spinne < fließen sachte mit ein und vermitteln, geradezu perfekt, die fast aus dem Ruder laufende Stimmung. Eine klare Leseempfehlung !

4,2 von 5 Punkten

Christoph Poschrieder,  geboren 1964 bei Boston, studierte Philosophie in München und Journalismus in New York. Seit 1993 arbeitet er als freier Journalist und Autor von Dokumentarfilmen. Heute konzentriert er sich auf das literarische Schreiben. Sein Debüt ›Die Welt ist im Kopf‹ wurde vom Feuilleton gefeiert und war auch international erfolgreich. Mit ›Das Sandkorn‹ war er 2014 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Christoph Poschenrieder lebt in München.

Diogenes Verlag

ISBN: 978-3-257-24448-9

Leseprobe:

https://www.diogenes.ch/leser/titel/christoph-poschenrieder/kind-ohne-namen-9783257070002.html

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