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Anderwelt ~ Philipp Moog

Philipp Moog ist Schauspieler, Autor und die deutsche Stimme von Ewan McGregor und so kann ich behaupten, dank meiner starken Vorstellungskraft, ich beim Lesen dieses Romans immer wieder die Stimme von Ewan MyGregor im Ohr hatte. Das allein war schon etwas Besonderes. Doch dieser Roman ist es auch. Ich wurde sehr angenehm überrascht, dass diese Familiengeschichte, über zwei Brüderpaare, über drei Generationen lang, so gehaltvoll und in einem besonderen Sprachstil sich präsentierte.

T.H Bethmann liegt im Sterben. Der alte Patriarch hadert mit sich, ob er ein lang gehegtes Familiengeheimnis noch offenbaren soll, oder ob er es mit sich nimmt. In Rückblenden erinnert sich T.H an seine Jugend während der Zeit der Nationalsozialisten und an seinen Bruder Günther, der körperlich und geistig behindert war.

>Wir reden über Momente,< fährt sie fort,> Erlebnisse die unser Leben beeinflusst haben. Menschen, die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Das wir diese Menschen nie verlieren. Und sie uns auch nicht.<

Seite 115

Doch nicht nur T.H. kommt hier zu Wort, nein, seine ganze Familie erzählt in verschieden Kapiteln wie sie alle mit der Situation, dass T.H. bald verstirbt, umgeht. Seine Söhne Justus und Marco, seine Schwester Zäzilie, seine demente Ehefrau Amelie, die Enkelkinder und Schwiegertöchter – und Sohn. Dieses Potpourri an Perspektiven und Emotionen verleiht dem Roman, Spannung und Tiefe. Philipp Moog brilliert mit philosophischen Zitaten, die dem Ganzen etwas ganz besonderes verleihen.

Doch gibt es auch einen Kritik – beziehungsweise Verbesserungspunkt: bei der Vielzahl an Familienmitgliedern wäre ein Stammbaum sehr hilfreich gewesen.

  • Anderwelt
  • Philipp Moog
  • Roman
  • Karl Rauch Verlag
  • ISBN:9783792002742
  • 314 Seiten

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