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ALEKSANDRA ~ Lisa Weeda

Heute, am 24. Februar ist der 1. Jahrestag des Überfalls von Russland auf die Ukraine. Letztes Jahr dachte ich noch hoffnungsvoll, dass diese Unglaublichkeit in ein paar Tagen vorbei wäre. Ein Krieg in Europa, unfassbar. Doch es kam leider anders…

Lisa, die Ich-Erzählerin, reist auf Bitten ihrer 94-jährigen Großmutter Aleksandra nach Luhansk. Dieses Gebiet im Osten der Ukraine ist schwer umkämpft. Doch Lisa hat einen Auftrag, denn die Familiengeschichte ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Zeitsprung in das Jahr 1930, Stalin ist an der Macht. Aleksandra ist noch ein Kind, sie lebt mit ihrer Familie in Luhansk. Stalin verfolgt sein Industrialisierungsprogramm, damit will er sein noch vom 1.Weltkrieg schwer geschundenes Land, stärken. Dieses Programm dient hauptsächlich der Schwer – und Rüstungsindustrie. Auch tritt ein Entkulakisierungsprogramm in Kraft, das verheerende Folgen mit sich bringt.

Aleksandra und ihre Familie verlieren ihr Zuhause, so wie Millionen andere Familien auch. Sie wurden zwangsumgesiedelt. Doch es kommt noch schlimmer, denn dieses ganze unmenschliche unterfangen endet in Holodomor, Holodomor steht für die größte Hungersnot in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Es kamen schätzungsweise drei bis sieben Millionen Menschen ums Leben.

1942 wird Aleksandra als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert. Somit lernt sie noch eine andere Art der Diktatur kennen.

Lisa Weeda hat ihre Familiengeschichte geschrieben. Sie beleuchtet ebenso den Donbass Konflikt 2014. Durch > Aleksandra < wurden mir wertvolle Hintergrundinformationen aufgezeigt. Doch muss ich gestehen, dass mir der Stil zu sperrig daherkam. Der Lesesfluss wollte sich nicht einstellen. So viele Namen tauchten auf, die auch mit dem zu Beginn des Buches aufgeführter Stammbaum nicht ausreichend Erhellung ermöglichten. Wirklich Schade, dass sich von der Grundsubstanz wertvollen Geschichte, mir der Zugang verwehrt blieb.

  • ALEKSANDRA
  • Lisa Weeda
  • Roman
  • Kanon Verlag
  • ISBN: 9783985680580
  • Übersetzt von Birgit Erdmann

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