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> Ein Mann der Kunst < von Kristof Magnusson

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Dieses Buch machte mich sehr neugierig, bis dato hatte ich durchweg positive Rezensionen gelesen. Ich war regelrecht angefixt, doch so richtig kann ich mich den Lobpreisungen nicht anschließen.

Constantin Marx, der Ich -Erzähler, unternimmt mit den Mitgliedern vom Förderverein des Museums Wendevogel eine gemeinsame Busreise. Hauptziel ist der Besuch von KD Pratz, ein auf einer Burg zurückgezogen lebender Künstler, alter Schule. Die Reisegruppe scheint euphorisch, denn der Plan ist es, diesem Maler ein eigenes Museum zu gönnen. Zuschüsse sind gewährt, doch bedarf es noch mehr an finanzieller Unterstützung. Vermeintliche Geldgeber sind im Förderverein integriert. Die Führungsriege des Födervereines ist durchaus zuversichtlich, ihr Vorhaben mit diesem Ausflug zu besiegeln. Jedoch haben sie die Rechnung ohne den eigenwilligen Küntler gemacht, der den Förderverein mit einigen Unflätigkeiten und seiner Direktheit regelrecht vor den Kopf stößt. Die Mission der Gruppe gerät in eine bedenkliche Schieflage.

Halt! Schauen Sie nicht so wie immer. Schauen sie überhaupt nicht, nicht wie sonst im Museum, nachdenklich mit der Hand am Kinn und dann die Beschreibung lesen. Sehen Sie! Wir sind doch zum sehen geboren! Lssen Sie sich ein, bis es anfängt zu leben. Bis es Ihnen etwas sagt. Das braucht Zeit. Das braucht Raum, und zwar in Ihrem Herzen, nicht in Ihrem kopf. Verbannen Sie die Frage, wie es in mein Werk passt. In der Kunstgeschichte. Verlassen Sie ihren Kopf. – Seite 137

 

Und genau mit dieser Seite 137 beginnt dieser Roman mir nun endlich zu gefallen. Bis zu diesem Zeitpunkt, kann ich der story im Großen und Ganzen zu wenig abgewinnen. Die Sprache ist zwar unterhaltsam und ein paar humorige Sätze ziehen an meinen Augen vorbei, doch so wirklich mag ich mich nicht begeistern. Nun bin ich froh, durchgehalten zu haben, denn es geht interessant und amüsant weiter. Kristof Magnusson hat den Fokus auf den Kunstbetrieb gelenkt, in einer subtilen Art wird er genau beleuchtet. Doch auch die menschlichen Befindlichkeiten stellt er vergnüglich zu Schau. Einen heiteren Roman hat der Autor hier auf den Weg gebracht, auch der Tiefsinn ist merklich spürbar. Doch lässt mich dieses Buch mit sehr ambivalenten Gefühlen zurück. Ich finde 137 Seiten zum warm werden sind mir einfach zu lang, die Neugierde trieb mich zwar weiter, doch genau betrachtet, war mir das einfach zu wenig. Hervorheben möchte ich gerne den heiteren und cleveren Stil von Kristof Magnusson und bin gespannt auf ein neues Buch von ihm.

Sabine Krass

  • Ein Mann der Kunst
  • Kristof Magnusson
  • Roman
  • Kunstmann Verlag
  • ISBN: 978956143823
  • 236 Seiten

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