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Welttag des Buches 2022 ~ Das blaue Buch von Erich Kästner

Zum Welttag des Buches 2022 ist > Das blaue Buch < von Erich Kästner das vortrefflichste. Es steht als Mahnmal für die Bücherverbrennungen, für unnütze Kriege und für Zivilcourage! 

Dieses Buch ist ein Kriegstagebuch untermalt mit Roman-Notizen. Einen Abschnitt möchte ich gerne zitieren, bezeichnend für die ganze Fülle. 

>Erich Kästner war ein begabter Selbstdarsteller, nicht nur seiner Mutter gegenüber, auch seinem Publikum, seinen intellektuellen Zeitgenossen, seinen Kritikern gegenüber. Erfolgreich hat er seine Rolle in der Hitler-Diktatur verteidigt, auch gegenüber so kritischen Emigranten wie Robert Neumann. In seiner Autobiografie rechnet Neumann ihm hoch an, dass er in Deutschland geblieben war >und dabei ein den Stil seiner Existenz all jene Lügen strafte, die behaupteten, man habe wenigstens mit halber Lautstärke mit den Hunden heulen müssen, um nicht dem Fraß vorgeworfen zu werden. Kästner heulte nicht. Er konspirierte nicht. Was Kästner tat, war bloß: er setzte sich sichtbar ins Kaffeehaus, er schrieb ein, zwei Filme ohne ein politisches Wort, er rührte Goebbels zuliebe nicht einen Finger. Nichts geschah ihm. Wie es ja überhaupt auch für Schriftsteller keinen >Befehlsnotstand< gab, dies Nach-Nazi-Ausrede der Feiglinge – sondern nur einen endemischen Mangel an Zivilcourage. – Seite 25 

Die Sprache, Wörter, die Bücher besitzen eine unglaubliche Macht. Wer sie positiv und intelligent einzusetzen weiß, benötigt keine Waffen, um seinen Zielen näher zu kommen. Waffen brauchen nur Verbrecher oder dienen zur Selbstverteidigung! 

  • Das blaue Buch
  • Erich Kästner
  • Geheimes Kriegstagebuch 1941-1945
  • Atrium Verlag
  • ISBN: 9783855350193

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