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#showthreequotes – aus > Der Fuchs war damals schon der Jäger

Wir lesen Bücher, wir beurteilen sie und legen sie ab. Das war es, schöne oder wenige schöne Gedanken an das gelesene Buch bleiben zurück. Doch was geschieht mit den vielen schönen Zitaten, der geschmeidigen Wortakrobatik, der kunstvoll geformten Buchstabengeflechte? Sie bleiben dann verschlossen und bald schon vergessen. Diesem eher bedrüblichen Umstand möchte ich mit #showthreequotes entgegentreten. Seid gespannt oder noch besser, macht mit!

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>Flüche sind kalt. Flüche brauchen keine Dahlien, kein Brot, keine Äpfel, keinen Sommer. Sie sind nicht zum Riechen und zum Essen. Nur zum Wirbeln und flachen Hinlegen sind Flüche, zum kurzen Toben und langen Stillhalten. Sie senken das Klopfen der Schläfen in die Handgelenke und heben den dumpfen Herzschlag ins Ohr. Flüche steigern sich und würgen sich. Wenn Flüche gebrochen sind, hat es sie nie gegeben.< – Seite 8

>Adina trug das Sommerkleid mit den fallenden Bäumen mehrere Sommer. Sie wuchs, und das Kleid wurde jeden Sommer kürzer. Und die Baumkronen hingen alle Sommer nach unten und blieben schwer.< – Seite 16

>Clara rüttelt am Stuhl, sie hebt ihr Kleid, ihre Beine sind frisch enthaart, die Haut so glatt, dass in jeder Pore eine rote Sommersprosse steht. Gestern musste Mara Drahtrollen zählen, sagt sie, der Direktor hat sie heute zu sich gerufen, er hat sich ans Fenster gestellt und Drahtrollen nachgezählt. Als er fertig gezählt hatte, sagte er, du hast Beine wie ein Reh. Mara wurde rot und sagte, danke. Und der Direktor sagte, so behaart wie ein Reh.< -Seite 47

Das Cover zeigt ein von vier stehenden Gabeln aufgespießte Aubergine.

  • Der Fuchs war damals schon der Jäger
  • Herta Müller
  • Roman
  • Fischer Taschenbuchverlag
  • ISBN: 9783596181629
  • 285 Seiten

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