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> Schlaflose Nacht < von Margriet de Moor

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Und wieder begeistert Margriet de Moor mit ihrer virtuos, subtilen Erzählkunst. Die Ich – Erzählerin, eine Frau Mitte dreißig, leidet seit Jahren unter Schlafschwierigkeiten. So steht sie sehr oft des Nachts auf, geht in ihre Küche und backt Kuchen. Dieses kulinarische Ritual gehört zu ihrem Leben. Es gibt einen guten Grund, weshalb sie keinen Schlaf finden kann, doch der ist zu Beginn nicht ersichtlich. Und während sie in aller genüsslichen Ruhe ihre Zutaten verarbeitet, liegt ein Mann in ihrem Bett, der den Schlaf gefunden hat. Wohl wieder einer ihrer Bekanntschaften über eine Annonce. Ihre Fraulichkeit will sie genießen. Sie ist zwar eine Witwe seit über zehn Jahren, doch keine Nonne. Die Ehe hielt ganze vierzehn Monate, dann erschoss sich ihr Mann ohne ersichtlichen Grund im Gewächshaus des Anwesens. Die Frau bleibt nach dem Tod ihres Mannes, in dessen eigentlichem Elternhaus. Sie demontiert sich nicht, sondern versucht das Rätsel der Tat zu lösen. Tag für Tag, Jahr um Jahr.

Dieser Roman besticht durch seinen leisen Ton, der die Intensität des Realismus noch mehr verdeutlicht. Margriet de Moors Worte sind von so einer punktierten Genauigkeit, dass jedes Wort zu viel, deplatziert wäre. Ihr Stil ist geprägt von Intelligenz und Scharfsinn. Und wieder einmal hat mich diese Autorin voll und ganz überzeugt. Große Leseempfehlung!

Sabine Krass

  • Schlaflose Nacht
  • Margriet de Moor
  • Roman
  • dtv Verlag
  • ISBN: 9783423146685
  • 126 Seiten

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