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Milano ~ Hanne Ørstavik

Die junge norwegische Zeichnerin Val verliebt sich in den älteren Kunsthändler Paolo und zieht zu ihm nach Mailand. Ein mutiger Schritt von Val, denn die 27- jährige fühlt sich immer noch ohne richtigen Halt in ihrem Leben. Liebt sie Paolo? Ist das was sie fühlt Liebe? Sie weiß es nicht klar zu beantworten. Der Ursprung dieses Dilemmas liegt in ihrer Kindheit. Vals Eltern bekamen sie sehr jung und ein Kind war von beiden Elternteilen nicht eingeplant. Sie wollten gemeinsam Karriere machen. Val ist knapp 3Jahre als die Eltern ein attraktives Jobangebot bekommen. Und so zieht ihre Tante Siv zu Val ins Elternhaus und die Eltern verschwinden aus ihrem Leben. Erst im Alter von 12 Jahren trifft Val ihre Eltern wieder bei einem gemeinsamen Urlaub. Kurze Zeit später vermittelt Vals Vater, er und seine Frau seinen nicht fähig, Eltern zu sein.

So treibt Val in einer Blase aus Angst, der Unfähigkeit zu lieben und immer wiederkehrenden Depressionen, dahin. Mit Paolo, der er immer wieder ihr seine Liebe zu ihr versichert, reflektiert sie ihre Kindheit und die Gegenwart. das Zeichnen ist seit je her ihr Verbündeter, damit kann sie den Blick auf ihre Gefühle richten.

In kurzen Kapiteln, Tagebucheinträgen gleich, erzählt Val über ihren Werdegang. Sie ist eine Suchende, nach Liebe und Geborgenheit. Val möchte in ihrem Leben ankommen und endlich Leichtigkeit erfahren.

Ein gelungenes Fallbeispiel für eine unstabile Kindheit und ihre Auswirkungen auf das gesamte Leben. Der Stil von Hanne Ørstavik ist ohne Schnörkel und sie überrascht mit einzelnen tiefsinnigen Sätzen. Das hat mir auch sehr zugesagt. Leider konnte mich das Ende des Romans nicht überzeugen, es war zu schnell und obskur abgehandelt. Für Mailand-Liebhaber: innen sind einige geschichtlich wie auch örtliche Beschreibungen im Roman beinhaltet.

Das Cover zeigt eine schwarz-weiß Aufnahme eines jungen Mädchens mit blonden langen Haaren.

  • Milano
  • Hanne Ørstavik
  • Roman
  • Karl Rauch Verlag
  • ISBN: 978-3-7920-0266-7
  • 368 Seiten
  • Übersetzt von Andreas Donat

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