Der Mythos Che Guevera, dieser Stern wird wohl immerzu leuchten. Ernesto >Che < Guevera wird am 14. Juni 1928 geboren. Er ist der Erstgeborenen seiner Eltern. Seine Mutter Celia, eine junge Frau aus gutem Hause und sein Vater Ernesto, seines Zeichens Tangotänzer, lieben ihren Sohn sehr. Celia spürt schon von Beginn an eine innige Verbundenheit mit Che. Von ihr übernimmt er auch die große Leidenschaft des lesens und ihre Sprachbegabung. Che´s Vater ist und bleibt zu seinen Lebzeiten ein Tu – nicht – gut, doch als der kleine Che als Kleinkind immer wieder von Asthmaanfällen heimgesucht wird, ist er an Celia´s Seite. Die kleine Familie zieht in eine ihr unbekannte Gegend Argentiniens, um Che das Asthma zu erleichtern.
Es folgen noch vier weitere Kinder, Roberto, Celia, Ana Maria und Juan. Die wohn – wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie Guevara sind mehr als fragwürdig. Die Mutter legt sehr großen Wert auf Bildung, der Vater auf sein Vergnügen. Einrichtungsgegenständen wird keinerlei Beachtung beigemessen. Was kaputt ist, bleibt so.
>Ich verdanke meine Frühreife Ernesto. Von Kindesbeinen schlug er mir Bücher zum Lesen vor, erklärte mir alles, sprach mit mir über Politik wie mit einem Gleichaltrigen. Ich war von seiner Gelehrsamkeit ungeheuer beeinflusst. Er brachte mir auch eine ganze Schar anzüglicher Gedichte bei, die ich eiligst vor den Freundinnen meiner Schwestern zu Besten gab. Sie waren entrüstet. Als ich es Ernesto erzählte, lachte er Tränen. ( Seite 101 )
Che lernt Fidel Castro kennen und kämpft mit ihm gemeinsam in der kubanischen Revolution. Dieser Umsturz ist von Erfolg gekrönt und Fidel Castro wird Regierungschef und Staatspräsident von Kuba. Che´s Weg geht weiter, er vertritt die soziale Gerechtigkeit und gewinnt immer mehr Anhänger. Somit macht er sich bei einigen Mächtigen über die Maßen unbeliebt und wird bald zum Gejagten. Ernesto Che Guevara war ein marxistischer Revolutionär aber auch Arzt und Autor. Er wurde am 9. Oktober 1967 in Bolivien, in einem Hinterhalt, ermordet. Sein Leichnam bleibt viele Jahre spurlos verschwunden.
>Auf die Gefahr hin lächerlich zu erscheinen,< hatte er eines Tages erklärt, < behaupte ich, dass der wahre Revolutionär vor allem von einem großen Gefühl der Liebe geleitet wird. Man kann sich keinen echten Revolutionär vorstellen, dem dies fehlt. Man braucht ein besonderes Maß an Menschlichkeit, Gerechtigkeitssinn und Wahrheitsliebe…….<( Seite 199)
Fazit: Fast fünfzig Jahre lässt sich Juan Martin Guevara Zeit, um über seinen weltberühmten Bruder Che zu schreiben. Mit diesem Buch nun, ermöglicht er tiefe Einblicke in das Familienleben der Guevaras. Den Mythos Che unterstreicht er mit jeder Silbe und lässt diesen charismatischen Rebell in seiner Heldenhaftigkeit im ganzen Umfang seines Ruhmes erstrahlen. Juan Martin Guevara lässt tief blicken und vermittelt viele Einsichten und Zusammenhänge rund um das Leben seines Bruders. Er erzählt auch die verschiedenen Lebensgeschichten seiner nahen Angehörigen, nach dem Tod von Che, auch von den Repressalien die sie erdulden mussten. Soweit so gut……..In > Mein Bruder Che < wird sehr viel familiäres ausführlich beschrieben, doch kommen politische Motive und Geschehnisse nicht zu kurz. Für Che mehr oder weniger Neulinge übt selbst das Buch eine besondere Art von Faszination aus. Was dem Ganzen nicht gerade optimal zuträglich ist, sind mehrere Passagen um die Person Juan. War mir too much! Dennoch ein sehr empfehlenswertes Buch das leicht und verständlich geschrieben ist.
4 von 5
Herzlichen Dank dem Klett – Cotta Verlag für dieses Exemplar
Tropen / ISBN: 97836008503746 / 348 Seiten
Juan Martin Guevara, geboren 1943, lebt in Buenos Aires. Er verbrachte wegen seiner politischen Aktivitäten und dere Beziehung zu seinem Bruder Che mehr als acht Jahre hinter Gittern der Militärjunta.
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