Für Maciek, Sohn jüdischer Eltern und seiner Familie, ändert sich das Leben radikal im Herbst 1939. Seiner behütenden Kindheit wird er jäh entrissen. Mit Tanja, seiner klugen Tante und seinen Großeltern muss der Junge untertauchen. Von nun an beginnt eine abenteuerliche Zeit, in der es gilt, am Leben zu bleiben und unsichtbar zu sein. Ein Freund von Tanja, ein Deutscher, verschafft den Geflüchteten ein Versteck. Als dieses aufzufliegen droht, scheint ihm nur ein Ausweg um Tanja und Maciek zu retten. Er erschießt zuerst die kranke Mutter von Tanja und richtet sich anschließend selbst. Tanja versucht nun Teile ihres Schmuckes an eine ihr bekannte Witwe eines Philosophieprofessors zu verkaufen, doch diese täuscht sie boshaft und arglistig.
1944, die russische Arme steht vor Warschau. Und wieder fliehen Marciek und seine Tante von Kielce nach Krakau. ( 1946 bringen die Polen 40 Juden in Kielce um – mehr siehe Wikipedia.)
Die intelligente Tanja und Marciek leben weiter unter einer falschen Identität. >Lügen in Zeiten des Krieges < zeigt die Notwendigkeit des Lügens auf, um der Shoa zu entkommen. Louis Begley beschreibt hier die Geschehnisse nüchtern und wertungsfrei. Dieser Roman ist ein erschütterndes und ergreifendes Zeitdokument, das wohlgemerkt das Schicksal einer einzigen Familie beleuchtet. Große Leseempfehlung!
Das Cover zeigt ein Schwarz-Weiß-Foto mit vier Musikanten, die auf der Straße stehen.
- Lügen in Zeiten des Krieges
- Louis Begley
- Roman
- Suhrkamp Verlag
- ISBN: 9783518390467
- 222 Seiten
- Übersetzt von Christa Krüger
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