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Lesemonat Mai 2025

Der Juni schreitet mit großen Schritten voran, und ich habe den Lesemonat Mai noch nicht präsentiert. Hier sind die elf zusammengefasst in einigen Sätzen:

Hiroshima mon amour ~ Marguerite Duras ~ Filmnovelle ~ @suhrkampverlag ~ Die Erzählung dieser zwei Figuren ist von einer tiefen Dualität geprägt. Obwohl sie nah zu sein scheint, ist die Distanz zwischen ihren Lebenswelten und kulturellen Hintergründen unüberwindbar. Hiroshima fungiert als Stadt und historischer Schauplatz als dritte Hauptfigur, die die narrative Struktur des Films gestaltet. In dieser Erzählung verschmelzen die Tragödie der Vergangenheit und die Flüchtigkeit des Augenblicks zu einem eindringlichen Porträt menschlicher Verbindung und Verlust. Diese Begegnung stellt mehr dar als nur eine Liebesgeschichte. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Dorf ohne Franz ~ Verena Dolovai ~ Roman ~ @septimeverlag ~ Die Lebensgeschichte von Maria stellt eindringlich einen Menschen dar, der sich aus den Fesseln gesellschaftlicher und familiärer Erwartungen befreit, um seinen eigenen Weg zu finden. Bis zum Schluss bleibt ihre Suche nach Liebe und Anerkennung tragisch, aber ihre Wahl für die Freiheit zeigt eine bemerkenswerte Stärke und Entschlossenheit. Maria wird zum Sinnbild für den Kampf um Selbstbestimmung und Eigenständigkeit in einer Welt, die dies oft verweigert. Ihre Geschichte bietet Anlass zum Nachdenken über die Werte Freiheit, Liebe und Selbstachtung sowie über die Schwierigkeiten, die mit der Suche nach einem eigenen Platz in der Welt einhergehen. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Mascha Kaléko ~ ausgewählt und mit einem Vorwort von Daniel Kehlmann ~ Gedichte und Prosa ~ @dtv ~ ein Juwel!

Solo für Phyllis ~ Christoph Danne ~ @weissmannverlag ~ In einhundert kleinen Texten, Schnipseln, Gedichten hat er die Schwangerschaft seiner Partnerin begleitet – seit dem Zeitpunkt, an dem sie erfuhren, dass sie ein (herz-)krankes, eventuell schwer behindertes Kind zur Welt bringen würden. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Für Anna ~ Simone Scharbert ~ Eine Belichtung ~ @volandundquist ~ Simone Scharberts subtiler Prosatext ist wie eine sanfte Umarmung. Sie führt durch das faszinierende Leben von Anna Atkins und rückt sie ins Licht, belichtet sie. So schön und so fein. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Blaues Wunder ~ Anne Freytag ~ Roman ~ @kampaverlag ~ Anne Freytag versteht es meisterhaft, Spannung zu erzeugen, und bietet zugleich Platz für eigene Spekulationen. Das Buch zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass alle Figuren nuanciert ausgearbeitet sind. Ein zentrales Thema ist die Abhängigkeit in der Beziehung und im Beruf. Die Frau repräsentiert, wie ein Schmuckstück, eine toxische Männerwelt. Aber genau diese Männerwelt hat die starken Frauen nicht in ihre Kalkulation einbezogen. Ein kraftvoller Roman mit faszinierender Schonungslosigkeit! Ausgesprochene Leseempfehlung!

Nach dir ~ Bernadette Maria Schiefer ~ Roman ~ @braumuellerverlag ~ Dieser kurze, kraftvolle Roman ist mehr als eine Schilderung von Trauer und Schmerz. Er ist ein Spiegel, der die Zerbrechlichkeit von Beziehungen und die Stärke des menschlichen Geistes reflektiert. Die verschiedenen Arten, mit Verlust umzugehen, und die Zerbrechlichkeit einer Liebe, die durch Trauer herausgefordert wird, werden in diesem Roman sehr eindrücklich dargestellt. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Brief an die Mutter ~ Bela Winkens ~ @verbrecherverlag ~ „Brief an die Mutter” ist ein berührendes Porträt einer Kindheit inmitten der Shoa und vom unermesslichen, traumatischen Verlust der Mutter und dem Leben danach. Bela Winkens beschreibt in ihrem Brief die qualvolle Ohnmacht, die sie angesichts der Gleichgültigkeit der Deutschen gegenüber ihren eigenen Verbrechen empfindet. Sie schildert den offenen Antisemitismus, dem sie in ihrer Kindheit und Jugend in der Zeit nach dem Krieg ausgesetzt war. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Gisela Elsner ~ Die Reisenzwerge ~ Roman ~ @rotbuchverlag ~ Ich hatte bei diesem Roman Schwierigkeiten, Zugang zu finden. Die überbordenden und teils verstörenden Szenen waren so detailreich in einer unglaublich bildhaften Sprache dargestellt, dass ich sie nur kapitelweise lesen konnte. Einerseits ist Gisela Elsners Stil äußerst provokant, andererseits zeichnet er sich durch eine Beschreibungsartistik aus, die mir bislang unbekannt war. Dank des Nachworts von Hermann Kinder konnte ich dieses Werk im Nachhinein etwas besser nachvollziehen.

Stehlen Schimpfen Spielen ~ Barbi Markovic ~ @rowohltverlag ~ Amüsant und erfrischend unkonventionell. Text folgt.

Rost ~ Jakub Malecki – Roman ~ @secession_verlag ~Jakub Małecki gelingt es, die Essenz des menschlichen Daseins in einer tiefgründigen und bewegenden Geschichte einzufangen. Der Roman lädt dazu ein, über die eigene Vergangenheit und die Spuren, die sie hinterlässt, nachzudenken. Die Erzählweise ist teilweise stakkatohaft und die zeitlichen Sprünge verlangen Aufmerksamkeit. Jedoch wird das Leseerlebnis dadurch nicht beeinträchtigt. Ausgesprochene Lesempfehlung!

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