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> Johanna < von Fritz Rosenfeld

Rezensionsexemplar – Unbezahlte Werbung

Zuerst…….das Cover ist einfach nur schön! Doch das hilft leider nur wenig über die traurige Lebensgeschichte der Waisen Johanna hinweg. Johanna ist vier Jahre alt als sie Vollwaise wird. Wir schreiben die goldenen 1920er Jahre. Doch die sind für das einfache Volk, alles andere als golden. Niemand will einen zusätzlichen Esser bei sich aufnehmen. So kommt es, dass Johanna versteigert werden soll. Es geht kein Gebot ein, da die Not zu groß ist. Der Bürgermeister bringt die kleine Johanna zu einer alten Häuslerin, an der Grenze des Dorfes. Zu Beginn gibt sich die alte Frau noch etwas Mühe mit Johanna. Jedoch verfällt die Alte alsbald dem Alkohol und für das Kind wird es die Hölle auf Erden. Die Nahrung wird ihr tagelang verweigert und sie wird zu einer billigen Arbeitskraft. Ein Unglück beschert Johanna eine neue Bleibe. Doch auch dort gilt sie nur als niedrigste Magd. Da ihr die Schule verwehrt wurde, gilt sie unter ihren Mitmenschen nichts. Johanna sehnt sie nach Zuwendung und Anerkennung. Aber auch dies mag nicht eintreten. Johanna reift zu einer Schönheit heran und die Männer lechzen nach ihrem Körper. Und so zieht es sich durch das karge, mühselige Dasein von Johanna. Harte Arbeit, immenser Hunger und ihr Körper dient für die männlichen Begierden.

Fritz Rosenfeld zeigt hier mit seinem Roman > Johanna < unmissverständlich und lebensnah ein Frauenschicksal auf. Eines aus der sozial schwächsten Schicht. Und dieses gar trostlose Leben erinnert mich sehr an > Erinnerungen einer Überflüssigen < von Lena Christ. Es gibt viele Parallelen. > Johanna < ist ein bewegendes und beeindruckendes Sozialdrama, dass zwar in schlichtem Stil geschrieben, dennoch bis in die Tiefen berührt. Große Leseempfehlung!

Sabine Krass

Das Cover zeigt das Gesicht einer jungen dunkelhaarigen Frau mit melancholischem Blick.

  • Johanna
  • Fritz Rosenfeld
  • Roman
  • Edition Atelier
  • ISBN: 9783990650295
  • 173 Seiten
  • Cover Jorghi Poll

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