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HYÄNEN ~ Roland Freisitzer

Roland Freisitzer veröffentlichte mit „Hyänen“ nun seinen dritten Roman, nach „Frey“ und „Die Befreiung“. Als ich den Titel „Hyänen“ las, stutzte ich kurz, da er etwas Unheilvolles assoziierte. Ich warf einen Blick darauf, welche Symbolkraft der Name verbirgt. Aber dazu später mehr.

Im Auftrag der Behördenaufsicht reist Simon in die entlegenste Stadt des Landes. Sein Auftrag lautet, dem Bürgermeister der Stadt die Verschwendung von Steuermitteln nachzuweisen. Kaum am Flughafen gelandet, muss Simon registrieren, dass hier die Uhren absolut anders ticken. Schon vom Flughafen zu seinem Hotel zu gelangen erweist sich als Odysee. Im Hotel angekommen, muss er verwundert feststellen, dass er wohl der einzige Gast ist.

Simon lernt am Pool die geheimnisvolle Maria kennen, und sie begegnet ihm immer wieder. Seine Nachforschungen werden sabotiert, und erst nach einem Dinner in der Villa des Stadtoberhaupts kann er endlich seine Arbeit aufnehmen. Jedoch wird es für Simon nicht einfacher, da er seine Beobachtungen und Begegnungen nicht einordnen kann. Die Umstände, die er vorfindet, sind zu verwirrend. Weil seine Vorgänger auf geheimnisvolle Weise verschwanden, begibt er sich auf die Suche nach Hinweisen und gerät in den Strudel von Machtmissbrauch und Korruption. Ausgelöst vom Bürgermeister und seinen Schergen. Es wird extrem gefährlich für Simon. Wem kann er überhaupt vertrauen? Und dies ist auch die zentrale Schlüsselfrage des Romans. Ist die geheimnisvolle Maria Freund oder ist sie Feind? Die von Simon untersuchte Stadt verwandelt sich in ein Labyrinth aus Intrigen und Machenschaften, was ihn daran hindert, zu verlässlichen Schlussfolgerungen zu kommen. Vertrauen wird rar, und Simon ist immer mehr auf sich allein angewiesen.

Ausgezeichnet verknüpft Roland Freisitzer die Symbolik des Titels „Hyänen“ mit der Handlung. In der Tierwelt sind Hyänen bekannt für ihre opportunistische und oft grausame Natur. Sie handeln im Rudel, sind schwer vorhersehbar und wissen, wie man Schwäche ausnutzt. Diese Merkmale manifestieren sich in den Aktivitäten der Stadt – eine Umgebung, die von Misstrauen, Ausbeutung und gnadenloser Macht gekennzeichnet ist. Simon steht diesen „Hyänen“ gegenüber und muss lernen, ihren Spielzügen zu widerstehen, ohne selbst zur Beute zu werden. Ein surrealer und spannender Pageturner. Ausgesprochene Leseempfehlung!

Das Cover zeigt ein Schwarz-Weiß-Foto. Darauf zu sehen: eine Frau im Badeanzug. Sie befindet sich in einem leeren Schwimmbecken. Im Hintergrund ein Springturm.

  • HYÄNEN
  • Roland Freisitzer
  • Roman
  • Septime Verlag
  • ISBN: 9783991200574
  • 172 Seiten
  • Erschienen 2025

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