Auf dieses Buch war ich so gespannt, denn ich hatte den Hauptprotagonisten Daniel Frey in dem Roman „Die Befreiung”, ebenfalls von Roland Freisitzer, kennenlernen dürfen. Wobei kennenlernen wohl etwas zu viel des Guten ist, denn da war Daniel Frey eher ein Nebenstatist. Doch einer, der mir unglaublich interessant erschien. Dieser Mann an der Hotelbar, der in aller Ruhe seinen Whisky trank und genussvoll vor sich hinrauchte.
FREY ist der erste Roman von Roland Freisitzer und bevor ich hier so weiter plaudere: Schnallt euch an! Denn wir stürzen uns mit FREY in ein atemloses Abenteuer!
Wien, Daniel Frey, unversehends von seiner Frau verlassen, schlendert ohne Ziel durch die abendlichen Straßen. Aus einer Laune heraus bucht er am nächsten Tag einen Flug nach Tokio. Sein Sitznachbar heißt Daniel Bernhaugen und die beiden Männer sind sich nicht nur sehr sympathisch sondern sehen sich auch zum verwechseln ähnlich. Während des Fluges überredet Bernhaugen Frey mit nach Nagasaki weiterzufliegen. Dort betreibt Bernhaugen mit seiner Frau Naoko eine Buchhandlung. Und Frey, der ohne definitives Ziel losgereist ist nimmt das Angebot gerne an. Jedoch stürzt das Flugzeug vor der Landung ins Meer.
Erst nach Wochen kommt Daniel als einer von nur sieben Überlebenden in einem Krankenhaus zu sich. Er hat keinerlei Erinnerung. Der behandelte Arzt und die fremde Frau die an seinem Bett sitzt, behaupten er sei Daniel Bernhaugen. Nun, Daniel, verunsichert ob seines Gedächnisverlustetes beginnt zu recherchieren und seine Entdeckungen werden immer mysteriöser. Ist er vielleicht der ums Leben gekommene Daniel Frey nach den man in Österreich wegen Mordes an seiner Frau fahndet? Aber warum behaupten Naoko und andere Menschen er sei Daniel Bernhaugen. Und je weiter Daniel Informationen sammelt desto gefährlicher wird es für ihn.
Und was nun folgt, ist filmreife Action – James-Bond-gleich. Daniel wird in einen Strudel von Ereignissen gezogen, die zum einen lebensgefährlich sind und bei denen er immer wieder neu justieren muss, wer Freund und wer Feind ist.
Roland Freisitzer hat einen kunstvollen Roman geschaffen, indem zentrale Fragen des Lebens verwoben sind. In „FREY“ spielt die Suche nach individueller und gesellschaftlicher Freiheit eine bedeutsame Rolle. Ist wahre Freiheit in einer Welt voller Machtstrukturen und Zwänge möglich und welche Auswirkungen hat diese Freiheit auf das individuelle und kollektive Leben? Der Roman regt außerdem zu tiefgreifenden Reflexionen über Identität und die Bedeutung von Loyalität an. Roland Freisitzer entfaltet mit seiner geschickten Erzähltechnik eine dichte, atmosphärische Handlung, die von Anfang bis Ende fesselt. Große Leseempfehlung!
Und gerade ist sein neuester, sein dritter Roman erschienen: HYÄNEN – ebenfalls beim Septime Verlag.
- FREY
- Roland Freisitzer
- Roman
- Septime Verlag
- ISBN: 9783991200055
- 257 Seiten
- Erschienen 2021
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