Press ESC to close

> Februar 33 – Der Winter der Literatur< von Uwe Wittstock

Mit der lieben @sandras_denkzeiten las ich dieses Buch im #buddyread. Und wieder einmal waren wir auf der gleichen Wellenlänge. Zum Inhalt:

Der Februar 1933. Deutschland verwandelt sich in eine Hölle aus Diktatur und Terror. Das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit gerät in eine lebensbedrohliche Schieflage.

Joseph Roth flieht nach Paris.

>Vor vier Monaten, Ende September 1932 ist Roths Radetzkymarsch erschienen. Ein meisterhafter Roman, der, wie Thomas Manns Buddenbrocks, über mehrere Generationen hinweg vom Verfall einer Familie erzählt: von den Trottas, die unter Franz Joseph I., dem Herrscher Österreich-Ungarns, aufsteigen und im Ersten Weltkrieg mit ihm untergehen. Es ist eines der wichtigsten Bücher, Roth hat hart daran gearbeitet und hätte also Grund, sich mit politischen Äußerungen zurückzuhalten, um keinen gegen sich aufzubringen und den Verkauf des Romans in Deutschland nicht zu gefährden.< – Seite 30

Thomas Mann kümmert sich noch in München weilend, um einen Vortrag über Richard Wagner. Erich Maria Remarque emigriert nach Ascona. Er gibt Flüchtlingen Unterschlupf und versorgt sie großzügig mit Geld. Erich Kästner bleibt in Deutschland, er will ein Zeitzeugnis dokumentieren. So entsteht >Das blaue Buch<. Vicky Baum zieht mit ihrer Familie nach Kalifornien. Heinrich Mann wird als Präsident der preußischen Akademie der Künste nach der Machtergreifung Hitlers abgesetzt. Er flüchtet zuerst alleine, nur mit einem kleinen Köfferchen und seinem Regenschirm nach Frankreich. Von dort dann weiter in die USA.

Viele weitere Namen tauchen auf wie z.B Mascha Kaléko, Klaus und Erika Mann, Therese Giehse, Erich Mühsam, Gabriele Tergit, Egon Erwin Kisch, Else Lasker-Schüler u.v.m. Uwe Wittstock hat hier einen wichtigen Einblick in die Geschehnisse, beginnend mit dem Februar 33 gewährt. Die Grundrechte wurden durch das Nazi-Regime sukzessive abgeschafft. Dies führt er auch chronologisch auf.

Ich tue mich ehrlich gesagt etwas schwer mit meiner Meinung über dieses Buch. Für meinen Geschmack hätte es noch mehr Hintergrundinformationen über die regimefeindlichen Schriftsteller* sein dürfen. Die politischen Zusammenhänge waren sicher wichtig, um dem Ganzen dies massive Schwere aufzuzeigen. Da hätte es für mich gerne etwas weniger sein dürfen. Alles in allem ist > Februar 33 – Der Winter der Literatur< ein aufschlussreiches und interessantes Buch, das ich gerne empfehlen möchte.

Das Cover zeigt mehrere Personen beim Schlittenfahren .

  • Februar 33 – Der Winter der Literatur
  • Uwe Wittstock
  • Bibliografie
  • C.H.Beck
  • ISBN: 9783406776939
  • 288 Seiten
  • mit 30 Abbildungen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.