Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war…………………………………………………..
Die Rahmenhandlung dieses Romans, bildet das Ausmaß der > Georgischen Grippe <, eine Pandemie die in kürzester Zeit den Großteil der Menschheit dahin rafft. Nichts ist und wird wieder wie es war. Es war vorbei mit Medikamenten, dem Fliegen, den Nationalstaaten, der Feuerwehr, Polizei, mit der Virtualität , Elektrizität. Eigentlich mit allem. Das pure Überleben wurde immens und mit aller Härte in den Vordergrund gerückt.
” So stand ich da, blickte auf mein zerstörtes Zuhause und versuchte zu vergessen, wie süß das Leben auf der Erde gewesen war.”
Zwei Stränge fügen sich sehr gefühlvoll und poetisch zu einer homogenen Story, die Vergangenheit und die Gegenwart. Emily St. John Mandel lässt uns an einigen Schicksalen, mit leicht melancholischem Blick, teil haben. Wie zum Beispiel Arthur, ein bekannter Schaupieler, der von der Katastrophe, durch sein ableben auf der Bühne vor Publikum, verschont bleibt. Oder Kristin, die nach der Pandemie, mit der Fahrenden Symphonie, eine Theatertruppe, durch gespenstische Orte zieht, um den Sommernachtstraum oder gar König Lear darzubieten. Der Slogan der Truppe ist auf dem ersten Wagen, durch ein Pferd gezogen, in weißen Lettern geschrieben < Überleben alleine ist unzureichend.<
” Manchmal dachte die Symphonie, dass ihre Tätigkeit eine noble war. Es gab Momente am Lagerfeuer, da sagte jemand etwas Erhebendes über die Wichtigkeit der Kunst, und in der Nacht schlief jeder besser.”
Kirsten bekommt von Arthur, am Tag seines Todes, dystopische Comics über Dr. Eleven mit dem Titel > Das Licht der letzten Tage < geschenkt. Diese Comics werden Kirsten über viele Jahre begleiten und ein wichtiger Teil der Erinnerungen werden. Überhaupt ist Arthur, auch im Jahre 20 nach der Katastrophe immer noch präsent, in Gedanken, im Herzen, oder auf gehüteten Artikel zu ihm, aus der früheren Klatschpresse. Er ist das Bindeglied von einigen Überlebenden.
Dystopien sind ansich garnicht mein Genre, doch was Emily St. Johhn Mandel hier gelungen ist, ist schlichtweg < Klasse <. Dieser Roman beinhaltet alles was man sich unter guter Unterhaltung vorstellen kann: Ein stimmiger Plot, Spannung, Liebe, Gefühle und der wunderschöne Sprachstil, gespikt mit lauter kleinen Sternen aus Poesie, runden das Ganze ab.
Große Leseempfehlung !
Piper Verlag / ISBN: 978-3-492-31023-9
Emily St. John Mandel, geboren 1979, wuchs an der Westküste von British Columbia in Kanada auf. Sie studierte zeitgenössischen Tanz an der »School of Toronto Dance Theatre« und lebte danach kurze Zeit in Montreal, bevor sie nach New York umzog und anfing, für das literarische Online-Magazin »The Millions« zu schreiben. Sie lebt dort mit ihrem Ehemann. »Das Licht der letzten Tage« war auf der Shortlist des National Book Award, eines der renommiertesten Literaturpreise der USA, und stand monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste.
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