Als junger Mann lässt Victor die Provinz hinter sich, um an der renommierten Lycée in Paris zu studieren. Der Leistungsdruck ist groß, und Victor fühlt sich einsam. Einzig mit Mathieu, einem schüchternen Jungen aus dem Kurs unter ihm, raucht er hin und wieder eine Zigarette. Als Mathieu in den Tod springt, verändert sich für Victor alles. Plötzlich interessieren sich seine Kommilitonen für ihn, den einzigen Freund des Opfers, und langsam entwickelt er zu Mathieus Vater eine Beziehung, wie er sie zu seinen eigenen Eltern nie hatte……..soweit der Klappentext.
September 1984. Die Welt war nicht so, wie es Orwell vorhergesagt hatte……………..
Seite 16
Jean Philippe Blondel ist es gelungen trotz dieser heftigen Tragik, den ein plötzlicher Suizid mit sich bringt, Victors Empfindungen und Erlebnisse sehr lyrisch zu verpacken. Victor profitiert. Er wird nun endlich wahrgenommen. Man sieht ihn, nimmt ihn ernst, umarmt und küsst ihn. Sein Leben ist wie ausgewechselt, seine tiefsten Sehnsüchte werden nun bedient. Victor befindet sich in einem emotionalen Strudel, denn all dies hatte er so schmerzlich vermisst, beziehungsweise noch nicht kennengelernt. Von seinen Eltern bekam er nie die Aufmerksamkeit, nach der er sich sehnte. Dann trat Mathieu für einen kurzen Augenblick in sein Leben und Victor hegte die Aussicht einer Freundschaft. Doch sein Hoffnungsträger stürzt sich in die Tiefe.
Ein sehr gefühlvolles und bewegendes Buch, wie sich das Leben von einer Sekunde zur anderen schlagartig ändern kann. Positiv. Absolute Leseempfehlung!
Erschienen im Goldmann Verlag / ISBN: 978-3-442-48984-8 / 192 Seiten / November 2019
Jean-Philippe Blondel, geboren 1964, lebt als Autor und Englischlehrer mit seiner Familie im französischen Troyes. Sein Roman »6 Uhr 41« wurde in Frankreich umgehend zum Überraschungsbestseller und stand auch hier auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Quelle Randomhouse
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