Press ESC to close

Die Analphabetin ~ Agota Kristof

Dieses knapp 75 Seiten umfassende, biographische Büchlein ist flott erzählt. Die 1956 in die Schweiz emigrierte Ungarin Agota Kristof schildert hier, als Ich-Erzählerin, vom aufwachsen während des Zweiten Weltkrieges. Von einem auf den anderen Tag durften an den Schulen nur noch russisch gesprochen und gedacht werden. Der Vater, ein Dorfschullehrer wird inhaftiert und Agota kommt in ein kasernenähnliches Internat. Nach dem Tod von Josef Stalin 1953, ist das Land zwiegespalten.

1956 flüchtet Agota mit ihrem Ehemann und einer Handvoll anderen Menschen ins Ungewisse und landen in der französischen Schweiz. Doch richtig ankommen wird sie nie. Sie wird freundlich aufgenommen und fühlt sich in Sicherheit. Jedoch hat sie ihre Familie, ihre Heimat und ihre Sprache verloren. Agota, die mit vier Jahren bereits lesen konnte, muss eine neue Sprache lernen, um aus der Isolation herauszutreten. So fühlt sie sich eine gewisse Zeit wie eine >Analphabetin<.

Agota Kristof vermittelt in einem lakonischen Stil ihre Sicht um ihre Vergangenheit in ihrem Heimatland und die Einsamkeit durch die sprachliche Barriere zu Beginn in ihrem Exil. Diese Einblicke, in allen seinen Facetten, spiegelt die natürliche Isolation in einem fremden Land wider, wo es essentiell wird die neue Sprache zu erlernen. Doch auch den Zwiespalt, der Angst vom Verlust der Muttersprache. So schafft es die Autorin mit wenigen Worten eine große Wirkung zu erzielen.

Das Cover zeigt eine Schwarz-Weiß-Aufnahme eines kleinen Mädchens vor einem maroden Haus. Ein Huhn leistet ihr Gesellschaft.

  • Die Analphapetin
  • Agota Kristof
  • Biographische Erzählung
  • Amman Verlag
  • ISBN: 9783250600831
  • 75 Seiten
  • Übersetzt von Andrea Spingler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.