Edward Lewis Wallant zählte in den 1960 er Jahren zu den bedeutendsten Autoren neben Philip Roth, Norman Mailer und Saul Bellow. > Der Pfandleiher < war sein zweiter Roman. Ich bin durch seinen dritten Roman > Mr. Moonbloom < auf ihn aufmerksam geworden, der auch sein letzter war, denn Edward Lewis Wallant starb im Alter von 36 Jahren an einem Gehirnschlag.
Spanish Harlem, Sol Nazerman ist seines Zeichens Pfandleiher und führt sein Geschäft sehr akribisch doch scheint er zu keinerlei Emotionen fähig. Dies hat folgenden schwerwiegenden Grund, seine Frau und seine Kinder konnten dem Holocaust nicht entkommen. Nun lebt er mit seiner Schwester und deren Familie, die er finanziell unterstützt.
Sol trägt schwer daran mit dem Verlust seiner Liebsten weiterzuleben. Und so zeigt er sich leidenschaftslos, wenn ihm seine Dauerkundschaft das Herz ausschüttet. Eine Begebenheit verändert das Leben von Sol Nazerman grundlegend.
Auch hier bewies der Autor ein großes Gespür für Gefühle und die Zwischentöne. Die Melancholie von Sol Nazerman ist facettenreich und detailliert dargestellt, dass es unter die Haut geht. Überhaupt scheinen es die gebeutelten Seelen zu sein, die es dem Autor angetan hatten. Edward Lewis Wallant widmete sich den düsteren Themen, die er durch seine elegante Prosa sanft in Hoffnung gleiten lies. Erstklassik!
Das Cover zeigt einen Hut und einem Jacket an einem Kleiderständer.
- Der Pfandleiher
- Edward Lewis Wallant
- Roman
- Berlin Verlag
- ISBN: 9783827011831
- 348 Seiten
- Übersetzt von Barbara Schaden
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