Louise Erdrichs Romane beinhalten die Schicksale der Indianer in den Reservaten. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte ihres Großvaters, Thomas Wazhashk. Er ist Nachtwächter in einer Fabrik im Turtle-Mountain-Reservats im ländlichen North Dakota. Es ist 1953 und es soll ein > Emazipationsgesetz < erlassen werden, dies würde bedeuten, dass die Einwohner des Reservates enteignet würden.
Doch Thomas und andere Stammesmitglieder der Chippewa, versuchen gegen dieses neue Gesetz entgegenzuwirken. Sie sammeln Unterschriften, schreiben Briefe und kämpfen verbal bei der Anhörung im Repräsentantenhaus.
Zeitgleich arbeitet Pixie nach ihrem Highschool Abschluß in einer Lagersteinfabrik. Mit dem kargen Lohn versucht sie ihre Mutter und ihren Bruder zu unterstützen. Mühselig spart sie jeden Penny, dieses Geld braucht sie für die Suche nach ihrer verschwundenen, älteren Schwester Vera. Pixie, die mit dem Heranreifen Patrice genannt werden möchte, ist eine junge Frau, die nicht vorhat, ihr Leben für Mann und Kind aufzugeben. Noch weiß sie nicht was sie wirklich will, doch ist sie auf dem Weg es zu erfahren.
Wiederholt schafft es Louise Erdrich einen interessanten Einblick in das Leben der indigen Bewohner von Reservaten zu geben. Durch verschiedene Aufzeichnungen und Dokumente gelingt es ihr diese Lebensgeschichte gehaltvoll und sehr interessant zu untermauern. > Der Nachtwächter < ist gespickt mit großer Spannung, indiger Weisheit und liebevollem Humor. Alle Protagonisten: Innen sind so authentisch coloriert, dass ich mich beim Lesen mitten im Geschehen befand. Auch bekräftigt sie mit diesem Buch, dass wir alle für unsere Überzeugungen kämpfen sollten, um so auch Veränderungen möglich zu machen.
Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis 2021
- Der Nachtwächter
- Louise Erdrich
- Roman
- Büchergilde Gutenberg
- ISBN: 9783763273881
- 488 Seiten
- Übersetzt von Gesine Schröder
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