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Der Keim ~ Tarjei Vesaas

Der Guggolz Verlag ist bekannt für seine exklusiven Autoren* und besticht mit der Buchgestaltung, welches visioniert als auch haptisch ein Gewinn ist. Tarjei Vesaas ist mir bekannt durch seine vorrangegangenen Romane > Die Vögel < und > Das Eis-Schloss<. Nun erschien > Der Keim < im März 2023. Ich muss sagen ich war schon sehr gespannt. Konnte dieses Buch das Niveau zu den Vorgängern halten?

Auf einer norwegischen Insel lebt eine eingeschworene Gruppe von Inselbewohnern. Da taucht eines Tages ein Neuankömmling auf der Insel auf und die familiäre Stimmung gerät in eine gefährliche Schieflage. Auf dem größten und ansehnlichsten Hof der Insel, der Familie Li, passiert eine Katastrophe. Aus der idyllischen Stimmung heraus, bricht Panik bei den Säuen auf. Zwei von ihnen verunglücken tödlich und eine andere versucht ihre frisch geworfenen Ferkel zu fressen. Die Lage beruhigt sich, doch steckt dieses Drama allen beteiligten in den Knochen.

Dann geschieht ein ungeheuerlicher Mord. Der mysteriöse Mann, wird zum Täter, daraus erfolgt ein weiterer Mord und die gesamte Insel wird zu Mittäter.

Was für ein psychologisches Glanzstück! Für mich, das beste Buch des Autors. Die ersten Zeilen hatten mich in einen packenden Sog gefangen, den ich weder weichen wollte noch konnte. Somit las ich diesen Roman rasch und völlig fasziniert durch.

Dieser Roman ist 1940 entstanden, in der Zeit befand sich Norwegen unter nazideutscher Okkupation. Der unheilvolle Eindringling bringt die Gemeinschaft in ein gefährliches Wanken. Die Frage besteht: lässt sich dies wieder so weit regulieren, dass ein vertrauensvolles Miteinander später wieder möglich ist?

Tarjei Vesaas besticht wiederholt mit seiner glasklaren Prosa, die atmosphärisch die Zügel straff hält. Ein Pageturner per excellence! Große, nein, wärmste Leseempfehlung!

Das Cover zeigt den Druck von grünen Apfelhälften auf Kartonage.

  • Der Keim
  • Tarjei Vesaas
  • Roman
  • Guggolz Verlag
  • ISBN: 9783945370391
  • Erschienen im März 2023
  • Übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel
  • Mit einem Nachwort von Michael Kumpfmüller

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