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> Das Jahr, in dem wir verschwanden < von Tayari Jones

Das Jahr 1979 wird für einige Kinder in Atlanta ein sehr besonderes Jahr. Manche kehren nach den Sommerferien in ihre Klassen zurück und manche der Kinder verschwinden.

Im ersten Teil des Romans lernen wir LaTasha und ihre Familie kennen. La Tasha ist im letzten Jahr der Grundschule, in ihrer Umgebung verändern sich die Gegebenheiten. Der Vater zieht für kurze Zeit aus, doch als immer mehr Kinder verschwinden, kehrt er zurück zu seiner Familie.

Die gesamte Umgebung ist schockiert und erschüttert ob dieser unfassbaren Ereignisse. Den Kindern wird eine besondere Fürsorge zu Teil, sie werden bewacht auf Schritt und Tritt. Und doch ist wieder eines aus ihren Reihen spurlos verschwunden.

Der zweite Teil dreht sich um Rodney. Er ist ein gewissenhafter und freundlicher Junge, der wohl ein besonderes Gespür für seine Mitschüler hat. Im familiären Bereich gerät er immer wieder in Stresssituationen mit seinem Stiefvater, der meint, ihm Zucht und Ordnung beibringen zu müssen.

Im dritten und letzten Teil des Romans lernen wir Oktavia kennen. Sie besucht mit LaTasha und Rodney dieselbe Klasse. Oktavia ist eine Außenseiterin. Sie ist die dunkelste von all ihren dunkelhäutigen Klassenkameraden* und wird sehr oft gehänselt. > Watussi < schreit man ihr nach. Das sie mit ihrer Mutter in einem Sozialbau wohnt, macht die Sache nicht besser. Oktavia freundet sich behutsam mit einem Jungen an, doch dann ist dieser ebenfalls vermisst.

Dieser narrative Roman entstand durch die Kindheitserinnerungen von Tayari Jones. Damals erschütterte eine bis heute unaufgeklärte Verbrechensserie ihre Heimatstadt. In > Das Jahr, in dem wir verschwanden < lässt die Autorin die Kinder zu Wort kommen, erzählt also aus der Sicht des jeweiligen Kindes. Sie vermittelt die Angst, die Hilflosigkeit, die Sorgen und gibt Einblicke in die verschiedenen Elternhäuser. Diese Geschichte hat gleich zu Beginn so einen unglaublichen Sog entwickelt, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Sie ist einfühlsam und unfassbar spannend geschrieben. Und dies aus der Sicht der Kinder zu sehen, finde ich hier sehr gelungen. Große Leseempfehlung!

Sabine Krass

Das Cover zeigt eine Art Scherenschnitt eines Jungen, der auf einem Dach balanciert. Der Hintergrund ist golden. Überhaupt ist dieser Print sehr ansprechend.

  • Das Jahr, in dem wir verschwanden
  • Tayari Jones
  • Roman
  • Arche Verlag
  • ISBN: 9783716028025
  • 268 Seiten
  • Übersetzt von Britt Somann-Jung

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