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Daniela Krien > Die Liebe im Ernstfall <

Rezensionsexemplar – unbezahlte Werbung


Sie heißen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht. ( So der Klappentext )

Paula, sie und Ludger waren verheiratet. Als das erste Kind geboren wurde, schien beider Glück perfekt. Doch der Tod des zweiten Kindes reißt die Eltern in eine schwere Krise. Paula verliert den Boden unter ihren Füßen. Ist ihre Ehe noch zu retten ? Will sie diese nun zerrüttete Gemeinschaft aufrecht erhalten. Muss sie stark sein und ihre Rolle weiter spielen ?

Judith, vielbeschäftigte Ärztin und Pferdenärrin. Ihre Versuche, einen kultivierten Mann ins Bett und auch in ihr Leben zu bringen, gestaltet sie durch Internet – Dating – Foren. Ein Unterfangen, das so manche Überraschung mit sich bringt.

Brida, die Schriftstellerin und Götz, der Tischler und Restaurator. Voller Illusionen werden sie zum Paar und zu Eltern. Doch beider Auffassung von einem Familienleben, klaffen auseinander. Der Drahtseilakt zwischen Kinder, Haushalt und schreiben, verlangt Brida immens viel ab.

>Unversehrt hat Brida mit neunzehn Jahren das Elternhaus verlassen. Nun, fast zwanzig Jahre später, kommt es ihr vor, als wären ihr alle Knochen gebrochen, die Haut vom Leib gezogen, die Haare ausgerissen, die Zuversicht gestohlen und die Träume zerschmettert worden. Mit dem Menschen, der sie gewesen ist, hat sie nichts mehr zu tun. <

Malika, war in ihrer Adoleszenz – Zeit, ein vielversprechendes Geigentalent. Doch was tut man nicht alles, um den Eltern eines auszuwischen. Das der Schuß nach hinten losgeht, bemerkt man erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ihre Hoffnung nach einer großen Karriere, Familie und Kinder scheint immer mehr in die Ferne zu rücken.

>Inzwischen war zum Ende ihres Zykluses hin jeder Gang auf die Toilette von Angst begleitet, jedes Ziehn im Unterleib ein Vorzeichen kommender Enttäuschung. <

Jorinde, sie ist Malikas jüngere Schwester. Sie ist beruflich erfolgreich, hat einen Mann und zwei Kinder. Bei ihr scheint alles bilderbuchhaft zu laufen. Doch sie ist in großer Not und macht ihrer großen Schwester ein fast unerhörtes Angebot.

Fünf sehr unterschiedliche Frauen, mit scheinbar konträren Perspektiven. Und doch verbindet sie alle die große Aufgabe des Lebens. Das Leben und jedes seiner Herausforderung zu meistern und wenn möglich an ihnen zu wachsen. Im Laufe der vergehenden Zeit. Daniela Krien schreibt hier sehr einfühlsam, fünf Porträts und ein jedes hat es verdient respektiert zu werden. Respektiert in ihrem tun und handeln, in ihrem denken und fühlen, in ihren Worten und Taten. Akzeptanz ist hier gefragt und die Wertschätzung des einzelnen Lebens. Bewertungen sind nicht angebracht, denn diese fünf Frauen, diese fünf Leben spiegeln das eigene in irgendeiner Art und Weise wieder. Und das ist gut so ! Große Leseempfehlung !

5 von 5

Diogenes Verlag / ISBN: 978-3-257-070053-8 / 287 Seiten

Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin, 2011 erschien ihr Roman ›Irgendwann werden wir uns alles erzählen‹, der in 14 Sprachen übersetzt wurde. Ihr 2014 veröffentlichter Erzählband ›Muldental‹ wurde 2015 mit dem Nicolaus-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Daniela Krien lebt mit zwei Töchtern in Leipzig.

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