Barcelona, während eines Tanzfestes auf der Placa del Diamant lernt Natàlia ihren späteren Mann Quimet kennen. Die junge Frau, die aus einfachen Verhältnissen stammt, gerät unter die Dominanz ihres Mannes. Nicht nur, dass er sie kurzerhand in Colometa umbennent, auch sonst erweist er sich immer wieder egozentrisch. Doch Colometa fügt sich, da sie es nicht besser weiß. Sie tauscht sich hin und wieder mit ihrer Freundin oder mit einer mütterlichen Nachbarin aus. Bei diesen Gesprächen entwickelt sich allmählich ein Prozess, der die Wünsche der jungen Frau immer mehr offenbart.
Das Paar bekommt zwei Kinder und der Krieg fordert große Entbehrungen. Colometa arbeitet als Aufwartefrau, da die Schreinerei ihres Mannes kaum noch Aufträge erhält. So kommt Quimet auf die Idee mit einer Taubenzucht im Dachgeschoss des Hauses. Doch die Tiere vermehren und verdrecken alles in kürzester Zeit und Colometa vollführt ihre erste emanzipatorische Tat. Dann wird Quimet zum Militär eingezogen und Colometa wächst stetig mit ihren Herausforderungen. Einst wollte Quimet seine Liebste zur Königin machen, doch das Leben mit ihm sah etwas völlig anderes vor.
Mehr möchte ich nicht verraten. Zu Beginn tat ich mich sehr schwer mit der sehr einfachen Sprache, doch im Laufe der Geschichte und der Wandlung Colometas wandelte sich der sprachliche Stil. Und dies ist das faszinierende, solch einem Prozess von seelischem- und menschlichem Wachstum in Form des sprachlichen Ausdrucks begleiten zu dürfen.
Der Roman aus dem Jahre 1962 wurde in 20 Sprachen übersetzt und gilt als Klassiker der katalanischen Literatur.
Das Cover zeigt eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von Barcelona aus dem Jahre 1939.
- Auf der Placa del Diamant
- Mercè Rodoreda
- Roman
- Suhrkamp Verlag
- ISBN: 9783518467060
- 325 Seiten Übersetzt von Hans Weiss mit einem Nachwort von Gabriel García Márquez
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