An einem Pfingstwochenende im Tessin treffen sich der Witwer Loos und der junge Scheidungsanwalt Clarin scheinbar zufällig auf einer Terrasse eines Hotels. Clarin findet nur noch Platz am Tisch von Loos und gesellt sich zu ihm. Zuerst verhalten sich die beiden Männer eher desinteressiert zueinander. Doch im laufe des Abends und nach einigen Gläsern Wein entsteht eine rege Unterhaltung zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Herren. Während Loos seiner verstorbenen Frau nachtrauert, findet Clarin kein gefallen an längeren Beziehungen. Beide legen ihre Standpunkte klar offen, was die Diskussion immer wieder neu entfacht.
Gestorben wohl, sagte er dann, aber gleichsam nicht richtig begraben, und wenn ich von Alleinlassen rede, so meine ich das in einem kaum verständlichen Sinn, ich habe sagen wollen: Wer liebt sie, wenn ich nicht mehr bin, wer erinnert sich ihrer dann noch, wer ehrt und schützt ihr Andenken in dieser gedächnislosen Zeit? – Seite 37
>Am Hang < ist eine gelungene Parabel über das Leben, die Liebe und die Treue. Sie mutet kriminalistisch an und trumpft mit einer unglaublichen Wendung auf. Ganz unterschwellig vermittelt Markus Werner das Gefühl, dass die Geschichte auf etwas ganz Entscheidendes hinaus möchte. Doch wie auch bei einem Menü kommt das Dessert zum Schluss. Beste Unterhaltung!
Sabine Krass
Das Cover zeigt eine sitzende Frau in einem grünen Kleid und schwarzem Hütchen.
- Am Hang
- Markus Werner
- Roman
- Fischer Taschenbuch Verlag
- ISBN: 9783596164677
- 189 Seiten
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