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> Advent im Hochgebirge < von Gunnar Gunnarsson

Dieses Büchlein lese ich seit 2019, jährlich in der Adventszeit. Ein / mein vertrautes Ritual, das ich nicht missen möchte.

Island im Advent. Der vierundfünfzig jährige Benedikt begeht die Adventszeit seit siebenundzwanzig Jahren mit einem Ritual. Mit seinem Hund Leo und dem Hammel Knorz macht er sich auf eine Adventswanderung. Über die schneebedeckten Wiesen und Wälder macht sich das Kleeblatt auf, die einzelnen verirrten Schafe zu finden und in Sicherheit zu bringen. Das Wetter verheißt nichts Gutes, doch die drei haben eine Mission und trotzen den gutgemeinten Ratschlägen der Menschen auf ihrem Weg.

Der Bauer lachte kurz und drückte, während er hineinging, mit zwei Fingern den Docht aus. Es ist ein Liebesdienst für ein Licht, wenn man es nicht nutzlos verzehren lässt, es lieber bei Gelegenheit zu neuem dienenden Leben weckt.

Seite 25

Dieses Büchlein ist ein Kleinod. Es versprüht Weisheit, Ruhe und Sinnhaftigkeit. Auf gerade mal 103 Seiten verzaubert Gunnar Gunnarsson auf sehr besondere Weise. Er vereint Mensch und Tier zu einer achtsamen und wertschätzenden Gemeinschaft. Wärmste Leseempfehlung!

  • Advent im Hochgebirge
  • Gunnar Gunnarsson
  • Reclam 
  • ISBN: 9783150111307 
  • 103 Seiten
  • Übersetzt von Helmut de Boor
  • Ersterscheinung: 1936

Gunnar Gunnarsson wurde am 18.05.1889 als ältestes Kind von Gunnar Helgi Gunnarsson und seiner Frau Katrin Þórarinsdóttir auf dem Hof Valþjófsstaður, dem Nachbarhof von Skriðuklausturin im Fljótsdalur, Ostisland geboren. Im Frühjahr 1896 zog die Familie nach Ljótsstaðir im Fjord Vopnafjörður, wo Gunnars Mutter am 18.09.1897 an einer Lungenentzündung starb. Am Verlust der Mutter trug Gunnar schwer; er prägte sein Leben und sein Werk nachhaltig.

Gunnars Schulbildung war sehr eingeschränkt. Unterricht erhielt er durch einen Wanderlehrer und einmal einen ganzen Winter in Vopnafjörður. Seinen Wissensdurst stillte Gunnar mit Büchern. Bereits in jungen Jahren begann Gunnar zu dichten, sowie Kurzgeschichten und Bühnenstücke zu verfassen. Im Alter von nur siebzehn Jahren erschienen seine ersten Werke. Diese Gedichtbände bildeten den Anfang einer langen und glänzenden Laufbahn. Von 1907-1909 schrieb  Gunnar sich an der Volkshochschule Askov in Jütland, Dänemark ein, weil es ihm auf Grund seiner Armut in Island nicht möglich war, dort diesen Bildungsweg zu beschreiten. Gunnar entschloß sich, in dänischer Sprache zu schreiben, weil Isländisch nur einer viel kleineren Nation zugänglich ist. Die ersten Jahre in Dänemark waren mühselig. Er lebte in Århus und später in Kopenhagen. 1912 heiratete Gunnar Gunnarsson. Im gleichen Jahr schaffte Gunnar in Dänemark den Durchbruch mit dem vierbändigen Werk „Die Leute auf Borg“. Die anschließenden Jahre von 1920 bis 1940 waren Gunnars fruchtbarste Periode. Gunnar wurde ein hoch angesehener Schriftsteller. Seine Werke wurden direkt nach erscheinen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Vor allem auch in Deutschland war er sehr berühmt und zählte über viele Jahre hinweg nach Goethe zum meist verkauften Autor in unserem Land. Einige Übersetzungen von Gunnars Büchern ins Isländische übernahm Halldor Laxness. 1938 zog Gunnar mit seiner Familie wieder nach Island. In den sechziger Jahren übersetzte er vor allem seine Bücher ins Isländische. Als Laxness 1955 den Literaturnobelpreis erhielt, wählte die Jury zwischen Gunnarsson und Laxness und lange überlegten die Mitglieder der Jury auch, ob sie den Preis an beide Schriftsteller verleihen sollten.

Gunnar Gunnarsson starb am 21. November 1975. Im Jahre 2007 wurde der Roman “Svartfugl” in Island im Verlag Bjartur neu aufgelegt.

Quelle Schwedenkrimi.de


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