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> Der Schneesturm < von Vladimir Sorokin

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Ein Roman, der geradezu perfekt erscheint. Perfekt, in der Thematik und der Jahreszeit. Ein abenteuerliches Wintermärchen mit Parabel – anmutenden und grotesken Zügen. Doch hier zum Inhalt: Der Landarzt Doktor Platon Iljitsch Garin will so schnell als möglich zu dem Ort Dogolje reisen, denn dort herrscht eine rätselhafte Krankheit. Er hat vor, die Bewohner zu impfen. Doch es tobt ein kräftiger Schneesturm und keine der Postkutschen in diesem 19. Jahrhundert steht zur Verfügung. Der Doktor ist verzweifelt, er ist erpicht Menschenleben zu retten und eine Naturgewalt versucht dies zu vereiteln. Doch in dieser Verzweiflung bekommt er den Tipp, den Postkutscher Krächz zu fragen. Beide werden sich einig und los geht die wilde Fahrt durch Sturm – umwehte Landschaft Russlands. Doch nicht nur die Kälte und der tosende Schnee spielen den beiden übel mit. Nein, sie haben mit Pannen, verlockenden Zwischenstationen und der Moral zu kämpfen.

Was hier wie ein packendes Wintermärchen daher kommt, entpuppt sich immer mehr als ein großer Spiegel der moralischen Werte. Der Doktor mit seinem Verlangen zu retten, wird durch diese Fahrt schwer gebeutelt. Sie verändert seinen Charakter und dies mitnichten in das positive. Ja und der Postkutscher Krächz, mit eigentlichem Namen Kosma, der durchweg ruhige und besonnene Kamerad, büßt immer mehr für sein gutes Herz. Ein durchweg fantastischer Roman, der durch hohe Sprachkunst brilliert. Genau das richtige Buch in dieser Zeit. Große Leseempfehlung!

Sabine Krass

Das Cover zeigt einen mit Schnee bedeckten Waldweg. Es schneit.

  • Der Schneesturm
  • Vladimir Sorokin
  • Roman
  • KIWI Verlag
  • ISBN: 9783462046823
  • 206 Seiten
  • Übersetzt von Andreas Tretner

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