
Spontan reist Robin, ein junger Vater, mit seinem kleinen Sohn, hinter seiner Frau Tess her. Er will sie überraschen. So sitzt Robin mit Sohn in der Bahn und Robins Gedanken kreisen immer wieder in die Vergangenheit. Als der Tess kennenlernte, sich verliebte, beide zusammenzogen, der Kinderwunsch (der bei ihm nicht ausgeprägt war). Dann die Zeit der Schwangerschaft und der Geburt. Und nun fährt er mit dem kleinen Wesen durch Deutschland, um seine kleine Familie zusammenzuhalten. Denn Robin spürt, wie zerbrechlich das Glück sein kann.
Dies bildet so weit die Rahmenhandlung. Doch Peter Zantingh lässt noch andere Themen mit einfließen. Wie die Naturkatastrophen die uns nun häufiger heimsuchen. Währen der Bahnfahrt blicken Robin und sein Sohn immer wieder aus dem Fenster.
Die in ihren überschwemmten Kellern ertrunkenen Menschen wurden in der Durchsage nicht erwähnt, auch nicht die mitgerissenen Körper, Bäume, Schaufensterpuppen und Kisten mit Weihnachtsschmuck. Wir schauen zusammen aus dem Fenster und sehen nichts von alledem. Es ist passiert und wurde schon verschleiert. Solange es noch möglich ist, werden wir so tun, als wäre es halb so schlimm.
Ich sehe ihn an. Er hat keine Ahnung. Er weiß es noch nicht.
Seite 27
Und…die Demenz von Robins Vater. Ein neues Leben ist am Gedeihen und ein längeres Leben vergisst immer weiter Bruchstücke seines Lebensweges. Das hat mich stark berührt.
Zwischen uns und morgen ist ein feinfühliger und poetischer Roman. Weise sind die Themen des Lebens verwoben. Die komplette Geschichte wirkt einladend für Selbstreflektionen. Ein gerne gelesen Buch!
- Zwischen uns und morgen
- Peter Zantingh
- Roman
- Diogenes Verlag
- ISBN: 9783257072891
- 163 Seiten
- Erschienen 2024
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