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Who the fuck is Kafka?

Mit diesem Buch, begann mein persönlicher Startschuss ins Jubiläumsjahr von Franz Kafka. Soll heißen, ich lese dieses Jahr vermehrt Bücher, Erzählungen dieses besonderen Schriftstellers.

Doch zurück zum Buch von Lizzie Doron. Der Untertitel lautet: Eine israelische Schriftstellerin und ein palästinensischer Journalist. Er will einen Film über sie drehen, er erzählt sein Leben. Diese zwei Sätze machten mich neugierig. Es erschien 2015.

Die Geschichte beginnt in Rom, bei einer Konferenz für Menschenrechte, an der die israelische Schriftstellerin Lizzie und der arabisch-palästinensische Fotograf Nadim teilnehmen. Sie nähern sich an, diskutieren, taxieren, urteilen, revidieren.

Der Staat Israel hat alle Juden aufgenommen, die in der Diaspora vertrieben wurden. In unser Land kamen Überlebende des Holocaust. Es kamen auch diejenigen, die vor der stalinistischen Bedrohung und der Prognomen in den arabischen Ländern flohen. Der Staat Israel ist im Grunde eine psychiatrische Anstalt für posttraumatisierte Juden.

Seite 19

In ihrem Heimatland zurückgekehrt treffen die beiden sich immer wieder und feilen an ihrem gemeinsamen Projekt. Lizzie und Nadim hegen Sympathie für einander, doch immer wieder verfallen sie in ihre verinnerlichten Standpunkte und Emotionen zurück. Von gegenseitigen Vorwürfen bleiben sie nicht verschont. Ihr Projekt scheint oft zum Scheitern verurteilt.

Du hast offenbar noch nicht kapiert, dass ich nicht Herr über mein Leben bin. Du hast noch nicht verinnerlicht, dass ich ein besetzter Mensch bin.

Seite 87

So wie es für Lizzie der Holocaust ein großes Thema ist, ist es für Nadim der 48er-Krieg. Sie begreifen, dass sie in der gleichen Irrenanstalt wohnen, doch in verschiedenen Abteilungen.

Dieses Buch hat mir viele Informationen geliefert, Fakten die ich bis dato nicht wußte. Es ist nicht wirklich ein Roman, eher eine Mischung von Roman und Sachbuch. Was dem Inhalt keinen Abbruch tut. Der Stil ist mitreisend und interessant. Eine gelungene Dokumentation der Lage im damaligen Zustand. Ich war zu Beginn etwas irritiert ob des Titels, doch die Auflösung ist im Nachhinein schlüssig. Große Leseempfehlung!

Das Cover zeigt ein Foto einer Frau in schwarz-weiß gehalten, die an einer blau-weißen Wand lehnt.

  • Who the fuck is Kafka
  • Lizzie Doron
  • Roman
  • dtv
  • ISBN:9783423260473
  • 255 Seiten
  • Übersetzt von Mirjam Pressler

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