Innerhalb weniger Monate verliert die Journalistin Louise Brown ihre Eltern. Ein schwerer Schlag, doch wie kann sie mit diesem Verlust umgehen. Der Tod wurde in der Herkunftsfamilie von ihr ferngehalten. So wird sie völlig unvorbereitet in den Schmerz der Trauer hineingerissen.

Der Tod gilt in unserer heutigen Gesellschaft immer noch als Tabuthema. Die Scheu und die Angst steht im Vordergrund. Louise Brown hat nach einem Jahr Trauerzeit, sich der Thematik angenommen. Sie, als Journalistin hinterfragt und sucht die Fakten zusammen. So auch in Bezug auf den Tod und die Trauer. Sie ging sogar noch weiter und wurde Trauerrednerin.

>Der britische Autor Julian Barnes hat es nach dem Tod seiner geliebten Frau treffend beschrieben: wie wir nach einem schweren Verlust einem Seevogel gleichen, der in Ölschlick geraten ist, irgendwann aus ihm herauskommt und wieder fliegen lernt, auch wenn an seinen Flügeln immer etwas Öl kleben bleibt.< – Seite 42

Louise Brown beschreibt den Verlust auf sehr einfühlsame Weise und ermöglicht uns den Blick auf wichtige Momente im Leben. Sie rückt den Tod in ein schreckensfreies Licht und misst dem Leben, dem Jetzt, eine intensivere Bedeutung bei. Leben und Tod als eine homogene Einheit. Dies, ist ihr vortrefflich gelungen. Ihre Zeilen sind die Botschaft, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, damit im Leben der Schrecken genommen wird. Ein mutmachendes und tröstendes Buch! Danke!

>Man vergisst die Menschen nicht, die einem etwas bedeutet haben, denn die Liebe, die einen verbunden hat, verschwindet mit dem Tod nicht. Dieses einzigartige Gefühl, das wir mit dem Menschen verbinden, bleibt in uns weiter spürbar, wenn sie sterben.< – Seite 235

Das Cover zeig fliegende Vögel am Himmel.

  • Was bleibt, wenn wir sterben
  • Louise Brown
  • Erfahrungen einer Trauerrednerin
  • Diogenens Verlag
  • ISBN: 9783257071764
  • 236 Seiten