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STYX ~ Jürgen Bauer

Vorhang auf! Erster Akt. Winter. Wien. Madame Partitur, wie die Souffleuse genannt wird, leistet sich bei einer Aufführung einen Fauxpas. Sie verweigert einer Sängerin, gänzlich ohne ersichtlichen Grund, ihre Hilfe. Es ist die Zeit der Pandemie. Eine Aufführung ohne Publikum im Saal, für das Internet aufgezeichnet. Madame Partitur braucht dringlichst eine Pause. So zieht sie sich in die Hütte ihres verstorbenen Mannes zurück. Eine Hütte umgeben von einem vormals imposanten Garten.

Die Mutter von Madame Partitur war einst eine gefeierte Opernsängerin. Als Kind war Madame bei vielen Aufführungen dabei. Sah oftmals die Mutter auf der Bühne sterben und kurz danach vom Publikum umjubelt.

Jahrelang saugte ich die Sterbeszenen in mich auf.

Als Probe.

Für die Premiere im echten Leben.

Seite 48

Madame steckt in einer Krise. Sie scheint gänzlich überfordert. Mit dem Leben und mit dem sträflich vernachlässigten Garten. Ihr Mann hatte ihn mit viel Liebe zum Detail angelegt. Nun ist ihr Mann tot und der Garten verwahrlost. In dieser Kalamität steht wie aus dem Nichts ein Hund vor ihr. Als der Hund bleibt und niemand ihn wohl vermisst, entschließt sich Madame Partitur den Hund zu behalten und gibt ihm den Namen Hans Styx.

Hans Styx, nach einer Figur in der einzigen Operette, die ich leiden kann:> Orpheus in der Unterwelt<. Meine Mutter sang die Eurydike, bei uns zuhause, nie auf der Bühne. Und später betreute ich die Inszinierung meines Mannes als Souffleuse….

Seite 65

Zweiter Akt. Frühling. Ein vermeintlicher Gärtner tritt auf und bietet seine Dienste an. Madame beobachtet die Veränderungen, die sich im Garten sukzessive bemerkbar machen. Erinnerungen werden wach.

Dritter Akt. Sommer. Das normale Leben stellt sich allmählich wieder ein. Das Opernhaus ist noch geschlossen, da Sommerpause. Die Intendantin vereist spontan mit Madame in die Provance sie freunden sich an.

Vierter Akt. Herbst. Grande Finale. Madame Partitur trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Jürgen Bauers Roman > STYX> ist vielschichtig. Subtil und arieös komponiert er seine Geschichte über das Leben und den Tod. Von Entstehung und Auflösung bis hin zu einer Erneuerung. >Styx < lebt von den Gegensätzen, die sich ergänzen und verändern, eingebunden mit Einblicken in die Oper und die Natur als Metapher des menschlichen Lebens. Ein mitreisender Lesegenuss!

  • STYX
  • Jürgen Bauer
  • Roman
  • Septime Verlag
  • ISBN: 9783991200338
  • 190 Seiten
  • Erschienen 2024

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