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Lesemonat November 2024

Zehn Bücher waren es im November. Alle waren auf ihre Weise lesenswert, doch drei davon waren für mich herausragend.

Die größere Hoffnung – Ilse Aichinger – Roman – Süddeutsche Zeitung /Bibliothek – Das war ein Reread. Angeregt von @simonescharbert in einer Podcastfolge von @fempire_podcast mit @rasha_khayat. Dort ging es explizit um Ilse Aichinger und ich war so entflammt und motivier, etwas von Ilse Aichinger zu lesen. So entschied ich mich für diesen Reread. Doch im Zuge meines Lesevorhabens 2025, Bücher der Frauen aus der Gruppe 47 zu lesen, freue ich mich auf ein weiteres Buch von Ilse Aichinger.

Lunatics – Virginia Woolf & Lytton Strachey – Christine Henke – Roman – @ebersbachundsimon – einer der besten Schmöker, und den Begriff sehe ich im absolut postivsten Sinne, welchen ich gelesen habe. Meinen Eingangsworten ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Dieses Buch hat mich erstklassig unterhalten. Der Stil von Christiane Henke vermag es zu fesseln und weckt immenses Interesse, Virginia Woolf ein Stück des Weges zu begeleiten. Prädikat Herausragend!

Ein Landarzt – Franz Kafka – illustriert von @katmenschik – @galiani_verlag – Düstere Kurzgeschichten mit fantastischen Illustrationen.

Das Land, indem die Wörter wohnen – Clemens Sedmark – Märchen – @tyroliaverlag – In Zeiten von Fake News und alternativen Fakten schafft es der Autor, ein eindringliches Plädoyer für den sorgsamen Umgang mit Wörtern, Botschaften und Wahrheiten zu schaffen. Logos, König der Wörter, ruft alle Wörter heim zu einer außerordentlichen Vollversammlung. Denn viele Wörter aus seinem Reich wurden zurückgedrängt, von Wörtern der Lüge, die die Menschen verbreiten.

Cheri – Colette -@inputverlag – Roman – Im Zuge unsere @klassikerchallenge gelesen. Ein Roman aus dem Jahre 1920. Colette widmet sich dem großen Tabuthema in dieser Zeit – Der Liebe zwischen einer älteren Frau zu einem jüngeren Mann.

Brief an mein Kind – Ada D`Adamo – @eiseleverlag – Eine berührende Liebesgeschichte, die mir einiges abverlangt hat. Die Zeilen sind offen, schonungslos ehrlich, gepaart mit Poesie und Zärtlichkeit. Ada d’Adamo hinterfragt den Umgang mit beeinträchtigten Menschen in der Gesellschaft und in der Politik. Prädikat Herausragend!

Nummer sechs – Veronique Olmi – Roman – @kunstmannverlag – Veronique Olmi besticht durch ihre besondere Sprachform des Weglassens. Dies eröffnet Räume für das eigene Nachspüren. Sie schreibt ohne Wertung und ohne Anklage. Das bleibt wohl für die Leserschaft reserviert. Eine Vater-Tochter-Beziehung, die eine unfassbare Unvereinbarkeit spiegelt, welche mich tief berührt zurücklässt.

SchwarzWeiss – Es geht auch anders – Gespräch über Alltagsrassismus – Florence Brokowski-Shekete und Marion Kuchenny – @orlandabuchverlag – Die beiden Autorinnen waren mir schon, bevor ich dieses Buch las, von ihrem Podcast SchwarzWeiss auf Spotify bekannt. Hier geht es um Anregungen für ein Überdenken der eigenen Haltung und die Klärung in Beispielen: Wo beginnt Alltagsrassismus?

Das Herz wirft in der Brust keinen Schatten – Noemi Somalvico – Erzählungen -@volandquist – Noemi Somalvico vereint hier die Liebe in den verschiedensten Facetten. Es ist ein Potpourri aus Leichtigkeit, Irritation, Humor und Originalität. Eingebunden in poetische Fragmente. Ein amüsantes Buch.

Hermelin auf Bänken – Patrick Holzapfel – Roman – @mattesundseitzberlin – @rohstoffliteratur – Die Seiten sind gefüllt mit poetischen Momentaufnahmen in einer besonderen Zeit im Leben des Protagonisten. Er befindet sich in großer Trauer und bleibt im hier und jetzt. Er beobachtet sehr genau seine Umgebung. Das gibt ihm den substantiellen Halt, den er in dieser Phase benötigt. Der sprachliche Stil von Patrick Holzapfel schwingt wie eine zarte, gut durchdachte, manchmal melancholisch anmutende Melodie durch die Seiten. Und so sehe ich diesen Roman als kleines Kunstwerk. Prädikat Herausragend!

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