Dies ist das erste Buch, das ich von Amos Oz las. Es wird mit Sicherheit nicht das einzige bleiben.
Um 1960: Die Rahmenhandlung besteht aus dem jungen Schmuel, er wird von seiner Freundin verlassen, seine Eltern können durch eine finanzielle Krise, sein Studium nicht mehr unterstützen. Ein Dilemma, das durch ein besonderes Job-Angebot gelindert wird. Schmuel findet eine Anzeige, in der ein alleinstehender Student gegen Kost und Logi einen älteren behinderten Mann für 5 Stunden am Tag Gesellschaft leisten soll.
So zieht Schmuel in das Haus der 45-jährigen von Atalja Abrabanel und verliebt sich auch sogleich in die Schönheit. Atalja ist die Tochter des verstorbenen Schealtiel Abrabanel, dieser hatte versucht zwischen den Arabern und den Juden zu vermitteln. Er wollte ein friedliches Miteinander. Ganz im Gegensatz zu David Ben-die Gurion, dieser hatte es beim Sinai-Feldzug den zwei Kolonialmächten Frankreich und England gezeigt. Doch damit auch den Hass zwischen den Araber und Juden geschürt. Schealtiel wurde als Verräter, als eine Art Judas geächtet. Und um Judas geht es ebenfalls in diesem Roman. War Judas Iskariot wirklich ein Verräter? Dieser Frage geht Amoz Oz faszinierender Weise nach. Überhaupt hat er die verschieden Erzählstränge meisterhaft verwoben. > Judas < ist eine Liebesgeschichte, gibt tiefe Einblicke in die Religion und führt die Geschichte der Entstehung des Staates Israel vor Augen.
Absolute Leseempfehlung!
>Beide, Juden und Araber, sind im Laufe der Geschichte auf zwei verschiedene Arten zu Opfern des christlichen Europas geworden. < – Seite 247
Das Cover zeigt eine sehr verblasste schwarz-weiß Aufnahme von Backsteinhäusern und Bäumen
- Judas
- Amos Oz
- Roman
- Suhrkamp Verlag
- ISBN: 9783518424797
- Erschienen 2014 – die deutsche Übersetzung 2015
- Übersetzt von Mirjam Pressler
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