Ein jüdisches Leben.
Shelly Kupferberg konstruierte anhand von alten Dokumenten, Fotos, Familienbriefen und Archivfunden das Leben ihres Urgroßonkels Isidor Geller.
Isidor ist ein erfolgreicher Geschäftsmann in Wien. Es kommt noch besser, er wird Kommerzialrat, Berater des österreichischen Staates und Multimillionär. Er ist ein großer Kunstsammler, liebt die Oper und hat hat eine große Vorliebe für schöne Frauen. Dies alles ist ihm wiederfahren, dem Isidor Geller aus einem ärmlichen Ort in Galizien. Alles, was Isidor fokussiert, scheint unter einem guten Stern zu stehen. Nicht ganz, bei den Frauen will es ihm nicht so gelingen. Doch Isidor ist einflussreich und gern gesehen.
Bis 1938 sich Österreich dem Nazireich anschließt. Der Fall von Isidor ist radikal und sehr brutal. Denn die Nazis berauben ihn zuerst seiner Freiheit und quälen ihn. Sie haben es auf seinen Reichtum und seine Kunstschätze abgesehen.
Shelly Kupferberg coloriert in ihrem Debütroman den kometenhaften Aufstieg ihres Urgroßonkels Isidor, eigentlich mit Namen Israel, der ein Beispiel ist für ein jüdisches Schicksal und schenkt uns somit ein Stück eines wichtigen Zeitzeugnisses.
Der Stil der Autorin ist elegant und flüssig zu lesen. Erfreulicher Weise ist auf den letzten Seiten der Stammbaum der Familie aufgezeigt.
Auf dem Cover ist ein Reh in einem ganz in weiß gehaltenen Haus zu sehen.
- Isidor
- Shelly Kupferbrg
- Ein jüdisches Leben
- Diogenes Verlag
- ISBN: 7983257072068
- 246 Seiten
- Erschienen 2022
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