Die junge Meret ist Krankenschwester und lebt in einem Schwesternwohnheim. Sie übt ihren Beruf mit Hingabe aus und trägt ihre Schwesterntracht voller Stolz. Ein Arzt wird auf ihre besondere Art aufmerksam und kann sie für sein Vorhaben gewinnen. Es geht um einen neuartigen chirurgischen Eingriff, der vor allem Frauen von ihren Psychischen Leiden befreien soll. Meret ist nur für diese Patienten da und umsorgt sie auch fürsorglich nach Dienstschluss.
Die Industriellentochter Marianne wird als Patientin aufgenommen. Sie freundet sich sachte mit Meret an. Etwa zur selben Zeit zieht eine neue Mitbewohnerin zu Meret ins Zimmer. Sarah. Zuerst gehen die beiden sich, allein schon betreffend den unterschiedlichen Arbeitszeiten aus dem Weg. Doch dann gelingt eine Annäherung die für beide eine besondere Verbindung zu werden scheint.
Bei einem dieser simplen Eingriffe geht etwas schief. Das bringt Meret in sehr große Zweifel. Überhaupt scheint ihr Leben in einer sehr eintönigen Bahn zu laufen. Sie, die sich an Regeln und Rituale so sehr gehalten hat, trifft eine kühne Entscheidung, die mehrere Menschen betrifft.
Der Stil von Yael Inokai ist unaufgeregt, klar und wechselt zwischen bedrohlich und liebevoll. Doch diese Stimmung macht es aus, macht es aus, dass dieser Roman am besten an einem Stück gelesen werden möchte. Diese junge Frau, Meret, hat ihren Weg gefunden und dies nach dem Aufwachsen in einer toxischen Familie. Doch weiß sie insgeheim, dass sie auch ein besseres Leben führen könnte. Doch dafür bestand lange Zeit weder Anlass noch der Mut. Eine Begebenheit bringt unglaubliches ins Rollen.
>Ein simpler Eingriff < ist ein Roman über Machtmissbrauch in der Medizin, über die Sinnlichkeit der Emanzipation und birgt ein Zeugnis über die Kraft der Liebe.
Das Cover zeigt das Gemälde – Nurse at a window – von Helena Parada Kim
- Ein simpler Eingriff
- Yael Inokai
- Roman
- Hanser Berlin
- ISBN: 9783446272316
- 186 Seiten
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