Der Titel des Romans erscheint auf den ersten Blick harmlos, doch ist der Inhalt des Buches alles andere als das. Die Zwillingsschwestern Sarah und Sophie sind auch nach vierzig Jahren noch ein eingespieltes Team. Obwohl die beiden nicht mehr in nächster Nähe wohnen, bedienen sie weiter ihre gemeinsame Leidenschaft, das Puppentheater. Sarah stellt liebevoll die Puppen aus Pappmache und Holz her und Sophie schreibt die märchenhaften Texte.
Doch dann erkrankt Sarah schwer. Die erste Diagnose lautet Lupus erythematodes, der Prozess des körperlichen Zerfalls setzt augenblicklich ein. Immer wieder muss sie mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Angehörigen sind fassungslos, wie betäubt, denn von schlimmeren Krankheiten waren sie größtenteils verschont geblieben. Die Zeit von Hoffen und Bangen nimmt ihren kräftezehrenden Lauf.
>Schon erstaunlich, hab ich gesagt. Was?, hat Therese gefragt. Wie viel Leben Platz hat, neben so viel Angst vor dem Tod.< – Seite 102
Sophie erzählt von ihren Empfindungen und Beobachtungen, ihr zweites Ich so erkrankt zu sehen. Die ganze Familie tut was sie nur kann, um Sarah Halt und Zuversicht zu geben.
Sibylle Schleicher hat einen herzergreifenden und ausdruckvollen Roman präsentiert, der zum einen die tiefe Verbundenheit zwischen Zwillingen und zum anderen die fragile Schönheit des Lebens aufzeigt. Ihre Sprache ist leise, warmherzig, fesselnd und feiert mit jedem Wort das Leben!
- Die Puppenspielerin
- Sibylle Schleicher
- Roman
- Kröner Edition Klöpfer
- ISBN: 9783520756015
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