Der Monat April 2020 ist der Literaturnobelpreisträgerin Pearl S. Buck gewidmet. Sie wurde am 26. Juni 1892 in Hillsboro – West Virginia geboren und verstarb am 6. März 1973 in Danby – Vermont. Pearl s. Buck war eine amerikanische Schriftstellerin die auch unter dem Pseudonym John Sedges ihre Werke veröffentlichte. Das > S < in ihrem Namen steht für Sydenstricker, dieser Name taucht auch gerne in ihren Büchern auf. Die Autorin wurde 1938 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Die Kurzform der Begründung der Jury lautet wie folgt > für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biografischen Meisterwerke. <
Die Frauen des Hauses Wu entstand 1946 und wurde 1948 ins deutsche übersetzt.
Handlung: Madame Ailian Wu feiert ihren vierzigsten Geburtstag. Sie ist Mutter von vier Söhnen, von denen zwei in den Hafen der Ehe gefunden haben. Madame Wu selbst, wurde im Alter von sechzehn Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Sie führt im Hintergrund das Familienunternehmen, er agiert. Ein Modell, das sich schon viele Jahre bestens bewährt hat. Die Familie Wu lebt feudal, umsorgt von ihren Bediensteten. Alles scheint in bester Ordnung, doch der Schein trügt. Denn Madame Wu hat einen folgenschweren Entschluss gefasst. Sie möchte für ihren Mann eine Konkubine aussuchen und sich aus dem sexuellen Eheleben heraus nehmen. Ihr Kinderwunsch, ihre Pflicht ist erfüllt, sie möchte keine weiteren Kinder. Jedoch ihr Mann soll keinen Entzug in dieser intimen Hinsicht erleiden.
Sie fürchtete das Alter nicht, denn das Alter bringt neue Ehren.
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Sie unterbreitet ihrem Mann ihren Plan. Dieser reagiert mit Unverständnis, so wie alle Familienmitglieder und Eingeweihte. Ihre Schwiegertochter Rulan ist entsetzt, sie kritisiert diese Entscheidung von Madame Wu und versucht ihr den Hinweis des Konkubinat – Verbotes der Republik China ( 1931 ) nahezubringen. Doch Madame Wu hat ihren Entschluss gefasst und bringt damit Geschehnisse ins Rollen die keiner voraus sehen konnte.
Pearl S. Buck gibt in ihrem Roman, tiefe Einblicke in die Traditionen in China, in den 1930 – 1940 Jahren. Es erfolgt ein Wandel. Die Frauen Chinas werden gesetzlich mit den Männern gleichgestellt. Die jungen Frauen brechen aus den traditionellen Gefüge aus und emanzipieren sich zunehmend. Für ältere Chinesinnen bedeutet das teilweise, der Verlust klassischer Werte. Jedoch ist die Neuerung auf den Weg gebracht.
Pearl S. Buck besticht durch ihre besondere Art des Schreibens. Die ausgeschmückte, zarte Prosa, wirkt sehr klar und anschaulich, ohne kitschig zu wirken. Die Zeilen gleiten unterhaltsam dahin und verbreiten Kurzweil. Die Thematik ist äußerst interessant und wartet mit Überraschungen auf. Was will man mehr? Ein Klassiker mit großem Empfehlungswert!
Les Editions Rombaldi / Coron Verlag Zürich / 499 Seiten
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