Franz Kafka verstarb am 3.Juni 1924. Seine Werke gehören zum Kanon der Weltliteratur. Der Fischer Verlag hat eine besonders schöne Schmuck-Ausgabe herausgegeben. Der Inhalt spiegelt die Werke Franz Kafkas, seine Erzählungen, seine Parabel und Prosastücken, die teilweise zu Lebzeiten, doch größtenteils nach seinem Tod (Dank seines Freundes Max Brod) veröffentlicht wurden.
Franz Kafkas Schriftstücke sprudeln vor Einfallsreichtum, überschäumende Heiterkeit, beklemmende Düsterkeit und vor allem wirken sie auf mich teilweise wie eine magische Mischung aus eindringlichem Intellekt, Wortgebilde eines Obskuranten mit Bruchstücken eines Absurdismus geprägten Philosophen. Nicht jedes seiner Stücke erreicht mich, doch an der Anzahl gemessen der die es tun, überaus erträglich.
Zwei Erzählungen möchte ich hier in kurzer Form vorstellen.
Unglücklichsein – Der Ich-Erzähler berichtet von einer depressiven Episode im November. Ein kleines Gespenst besucht den unglücklichen und missverstandenen Mann.
Als es schon unerträglich geworden war – einmal gegen Abend im November-und ich über den schmalen Teppich meines Zimmers wie in einer Rennbahn einherlief, durch den Anblick der beleuchteten Gasse erschreckt, wieder wendete, und in der Tiefe des Zimmers, im Grund des Spiegels doch wieder ein neues Ziel bekam, und aufschrie, um nur einen Schrei zu hören, dem nichts antwortete….
Seite 19
In der Strafkolonie – Diese Erzählung empfand ich als faszinierend und ebenso abstoßend. Ein Forschungsreisender nimmt aus Höflichkeit die Einladung eines mächtigen Landes an einer öffentlichen Exekution teilzunehmen. In der Strafkolonie wird ein eigentümlicher Apparat dafür verwendet. Der Forschungsreisende wird gebeten sich später positiv über diese Maschine zu äußern.
Es ist immer bedenklich, in fremde Verhältnisse entscheidend einzugreifen. Er war weder Bürger der Strafkolonie, noch Bürger des Staates, dem sie angehörte. Wenn er diese Exekution verurteilen oder gar hintertreiben wollte, konnte man ihm sagen: Du bist ein Fremder, sei still.
Seite 162
Diese Erzählung erfährt eine grandiose Kehrtwendung der Ereignisse. Sehr gut gemacht!
Zu Franz Kafka ist vieles und sowohl auch alles gesagt. Ich, für meinen Teil, verharre in meiner Ambivalenz zu seinen Werken. Doch ich bleibe offen und empfinde es überaus ansprechend an Franz Kafka und sein literarisches Werk erinnert zu werden.
Anmerkung: Das Adjektiv kafkaesk, benannt nach dem Schriftsteller Franz Kafka, ist ein bildungssprachlicher Ausdruck, der so viel wie „in der Art der Schilderungen Kafkas, auf rätselhafte Weise unheimlich, bedrohlich“ bedeutet. – Quelle Wikipedia
- Die Erzählungen
- Franz Kafka
- S. Fischer Verlag
- ISBN: 9783103975956
- 522 Seiten
- Erschienen im 2024
Schreibe einen Kommentar