Dystopien ist ein besonderes Genre, das ich nur ab und zu lese. Diese Zukunfts – Erzählungen gestalten sich mitunter zu düster und der Plot sollte ausgeklügelt sein, sonst wird die ganze Story zum Desaster. Auf Sonja Weichands Buch war ich gespannt.
Mona ist eine junge Frau, die in einer ganz besonderen Welt lebt. Diese Welt ist virtuell. Die Nahrung die Mona zu sich nimmt, kommt aus einem Automaten, immer zu viel und hochkalorisch. Der korpulente Körper ist umschlossen von einem Anzug, der verhindert, dass haptische Wahrnehmungen entstehen können. Mona ist geschützt in ihrer Welt vor äußeren Einflüssen, ihr Tagesablauf rolliert.
Der junge Uniabsolvent Brandon, der zu diesem Menschenexperiment stößt, erkennt diese unmenschliche Grausamkeit. Doch Mona zu befreien, erfordert eine große Risikobereitschaft. Brandon ist zwar zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet, dennoch weiht er seine Mutter Lilli ein. Lilli wird seine wichtigste Verbündete und gemeinsam schmieden sie einen Plan.
Doch, ist Mona generell bereit für diese Welt da draußen? Eine Welt die sie nie kennengelernt hat. Wie gelingt ihr der Kontakt zu Menschen und Tieren? Was wird wohl passieren, wenn sie zum Beispiel eine Pflanze berührt?
Das tönt spannend. Ebenfalls der philosophische Ansatz: Was wären wir in einer Welt ohne Berührungen, ohne Kontakt oder gar Intimität? Ein Leben ohne Verletzungen und negativen Erfahrungen?
Sonja Weichand hat hier keine düstere Dystopie geschaffen. Ihre Szenarien sind glaubwürdig und unterhaltend. Sie führt intelligent und hoffnungsvoll durch diese Utopie. Für mich ein perfektes Buch für einen Lesekreis, denn es bietet ein großes Potenzial für eine interessante Diskussion.
- Die Eindringlichkeit der Welt
- Sonja Weichand
- Roman
- Books on Demand
- ISBN: 9783734733215
- 315 Seiten
- Erschienen 2023
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